Ein Finale zwischen Jubel und stiller Freude

Saarbrücken. Josef Altmeier hat nichts gegen Harry-Potter-Filme und Kartbahnen. Wer seinen Kindern aber einmal etwas Besonderes bieten möchte, so sein dringender Rat, der läuft mit ihnen barfuß über den Waldboden, der lehnt sich mit blankem Rücken an einen Baum, der gräbt ein Loch und nimmt aus 30 Zentimetern Tiefe zwei Hände voll Erde auf, in der millionenfaches Leben steckt

Saarbrücken. Josef Altmeier hat nichts gegen Harry-Potter-Filme und Kartbahnen. Wer seinen Kindern aber einmal etwas Besonderes bieten möchte, so sein dringender Rat, der läuft mit ihnen barfuß über den Waldboden, der lehnt sich mit blankem Rücken an einen Baum, der gräbt ein Loch und nimmt aus 30 Zentimetern Tiefe zwei Hände voll Erde auf, in der millionenfaches Leben steckt. Mit Tieren und Pflanzen in Einklang leben, sie kennen lernen, um sie schätzen, lieben und erhalten zu können - das lehrt Josef "der Jäger Sepp" Altmeier seit fast 20 Jahren ehrenamtlich. Tausenden Kindern und auch erwachsenen "Schülern" hat der Waldpädagoge bereits nachdrückliche Glücksmomente und Erfahrungen in der Natur beschert. Die Leserinnen und Leser der Saarbrücker Zeitung haben den 72-jährigen Schwarzenholzer denn auch mit großer Deutlichkeit (mit fast 20 Prozent der Stimmen unter elf Mitbewerbern) zu "Saarlands Bestem" des Jahres 2009 gewählt (wir berichteten bereits). Altmeier wollte am Sonntagabend bei der "Saarlands Beste"-Gala in der Saarbrücker Congresshalle zunächst gar nicht glauben, dass die Wahl ausgerechnet auf ihn gefallen war. So viele andere Bewerber hatten ausgezeichnete und unterstützenswerte Projekte und Taten vorzuweisen. Wen er auf die zweiwöchige Reise nach Indonesien und Bali mitnehme? Altmeier brauchte auf die Frage von SZ-Chefredakteur und Moderator Peter Stefan Herbst nicht lange zu überlegen - natürlich seine Ehefrau Christel. Bei den Siegern der Kategorie Gruppen/Vereine war die Entscheidung der Leserinnen und Leser sogar noch deutlicher. Es siegte die Leiterrunde der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef und St. Johannes aus Neunkirchen. Es traf sich gut, dass die Repräsentanten dieser etwa 60-köpfigen Jugendgruppe zwischen etwa 14 und knapp 30 Jahren in einheitlichen Sport-Trikots erschienen waren. So selbstbewusst gehen also Sieger in ein Finale! Aus der Mitte der jungen Leute strahlte der Gründer und Förderer dieser einzigartigen, seit etwa 20 Jahren wachsenden Gemeinschaft, nämlich Pfarrer Jochen Gabriel. Damit die 400 Gäste im festlich arrangierten Saal West eine Ahnung bekamen, was den Teamgeist beziehungsweise die "Botschaft des Lebens" ausmacht, ließ Dirigent Gabriel spontan Reinhard Meys "Über den Wolken" anstimmen, wo die Freiheit grenzenlos ist und das irdische Geschehen alles in allem "nichtig und klein" anmutet. Die Siegprämie soll dem Vernehmen nach für eine Gruppenreise zum Weltjugendtag 2012 nach Madrid verwendet werden. Vor zwei Jahren waren die Neunkircher bereits zum Weltjugendtag nach Sydney geflogen. Dank der Unterstützung von Sponsoren konnten seinerzeit auch Jugendliche mitreisen, deren Eltern kein Geld für solch einen weiten Flug hätten aufbringen können.Bei "Saarlands Beste" sind die Leserinnen und Leser unserer Zeitung Monat für Monat aufgefordert, aus jeweils drei Vorschlägen die Person und die Gruppe zu wählen, deren ehrenamtliche, karitative oder gemeinnützige Arbeit besonders zu würdigen ist. Für die Gruppen in den Monatsentscheiden gab es jeweils 1000 Euro und bei der Final-Gala am Sonntag für den Jahressieger 10 000 Euro. Der Medien-Preis ist also mit insgesamt 22 000 Euro dotiert. Der Saarbrücker Bürgermeister Ralf Latz sprach der Saarbrücker Zeitung das Lob aus, dass dieser Medienpreis sich von vielen anderen wohltuend abhebe, weil er nämlich nicht das Schnellere, Höhere und Weitere fördere, sondern das bürgerschaftliche Engagement. Joachim Meinhold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Saarbrücker Zeitung, versprach denn auch die Fortführung dieses überaus beliebten Wettbewerbes. Über die Sieger kann neurdings auch Online abgestimmt werden.

Auf einen BlickAuch 2010 sucht die SZ wieder "Saarlands Beste". Neue Vorschläge für die Wahl zum Monatssieger als Einzelperson und Verein/Gruppe werden laufend angenommen. Senden Sie diese bitte an die Saarbrücker Zeitung, Stichwort "Saarlands Beste", Gutenbergstr. 11-23, 66103 Saarbrücken oder an saarlandsbeste@sz-sb.de. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort