Ein Feldchen fehlt dem Knöllchen

Saarlouis. Verdammt, schon wieder nicht aufgepasst. Unter dem Scheibenwischer steckt die Papierrolle. Ticket, Knöllchen oder wie auch immer der Volksmund meint - es ist eine Verwarnung mit Verwarnungsgeld, erteilt von der "Kreisstadt Saarlouis", nächste Zeile "Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde".Aber immerhin leistet die Stadt einen schönen Service

 Oben in der Mitte sollten auf diesen Überweisungsträger acht Ziffern der Bankleitzahl passen. Es sind aber nur sieben Felder. Foto: SZ

Oben in der Mitte sollten auf diesen Überweisungsträger acht Ziffern der Bankleitzahl passen. Es sind aber nur sieben Felder. Foto: SZ

Saarlouis. Verdammt, schon wieder nicht aufgepasst. Unter dem Scheibenwischer steckt die Papierrolle. Ticket, Knöllchen oder wie auch immer der Volksmund meint - es ist eine Verwarnung mit Verwarnungsgeld, erteilt von der "Kreisstadt Saarlouis", nächste Zeile "Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde".

Aber immerhin leistet die Stadt einen schönen Service. Der Überweisungsträger hängt dem Verwarngeldvordruck (so heißt das Ding amtlich) an. Und jetzt kommt's: Oben auf der Überweisung/Zahlschein sind neben "Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts" Felder für die Ziffern der Bankleitzahl gedruckt. Weil wir in Saarlouis auch in Deutschland sind, gilt hier eine Norm: Acht Ziffern hat die BLZ. Sieben Felder stellt der von der Ortspolizeibehörde bereitgestellte Vordruck zur Verfügung. Was tun?

Wir haben den Selbstversuch gemacht und bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Dieser ergab, dass die freundliche Bankangestellte kein Problem hat: "Brauchen Sie nicht auszufüllen, die fünf Euro können wir auch so der Kreisstadt zukommen lassen." Die Bankleitzahl-Kästchen sind überflüssig, weil die Geldinstitute nur noch eigene Überweisungen annehmen - und ihre eigene BLZ kennen die tatsächlich.

Die Nachfrage beantwortet namens der Ortspolizeibehörde Richard Falk. "Die Überweisungsträger, die sich im unteren Bereich des Verwarngeldvordruckes befinden, enthalten in der Tat im Feld der Bankleitzahl des Zahlungspflichtigen nur sieben anstatt der notwendigen acht Stellen", bestätigt er. Hierauf seien die Innendienstsachbearbeiter jedoch "bisher erst ein einziges Mal hingewiesen" worden. "Dies lässt darauf schließen, dass es bisher bei den Banken und Sparkassen der Zahlungspflichtigen zumindest keine gravierenden Probleme gab", meint Falk.

200 000 falsche Formulare

Die falsch gelieferten 200 000 Formulare wurden am 31. Oktober 2008 bestellt und am 11. Dezember 08 geliefert, lässt Falk ferner wissen. Verbraucht wurden seither 95 000 Formulare. Wenn man berücksichtige, dass die fehlerhaften Formulare seit 18 Monaten verausgabt werden, die Nachfrage der SZ aber erst die zweite in dieser Zeit gewesen sei, dann meint Falk: "Muss man feststellen, dass der Fehler zumindest bisher keine schlimmen Auswirkungen erzeugte."

Da ist was dran. Die fünf, zehn oder 20 Euro ärgern doch ein Stückchen mehr als das eine fehlende Feld für die Bankleitzahl …

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