Eiweiler. Siegfried Lambert, 2. Vorsitzender des Musikvereins Eiweiler, ist mächtig stolz: Bei den Wertungsspielen des Bundes Saarländischer Musikvereine (BSM) am 18. November wurde sein Orchester mit der Höchstnote "Mit hervorragendem Erfolg teilgenommen" bewertet. Eine Auszeichnung, die alles andere als alltäglich ist. "Ich habe sie mir eingerahmt und übers Bett gehängt. Seitdem schlafe ich jeden Abend sehr gut", schmunzelte Lambert im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Alle zwei Jahre veranstaltet der BSM diese Wertungsspiele im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks. Die Wertungsspiele haben ein bundesweit einheitliches Bewertungssystem, der Jury gehören Musikwissenschaftler und professionelle Musiker an. Die Stückauswahl erfolgt immer nach einem Motto. Diesmal lautete es "Folklore und Tanz inspirieren die konzertante Blasmusik". Die Orchester können in einer von sechs Kategorien mit einem Pflicht- und einem Wahlstück antreten. Die höchstmögliche Kategorie ist 6, im Saarland treten die besten Orchester in den Kategorien 5 und 4 an. Jugend- oder Ausbildungsorchester wählen normalerweise die Kategorien 1 oder 2. Der Dirigent des Eiweiler Jugendorchesters, Frank Lambert, wollte es diesmal wissen und meldete die Eiweiler Jugend erstmals für die Kategorie 3 an. "Als wir das hörten, ist uns doch ein bisschen mulmig geworden", gestand Kristina Lambert, Klarinettistin im Eiweiler Jugendorchester. Das Große Orchester des Musikvereins Eiweiler (Dirigentin Judith Hoffmann) erzielte in der Kategorie 4 mit den Stücken "Symphonic Dance No.3 Fiesta" von Clifton Williams und "Chorale and Shakerdance" von John Zdechlik die Höchstnote.Das Jugendorchester erhielt für seine Stücke "Imagasy" von Thiemo Kraas und "Norway Impressions" von Alfred Bösendorfer die zweitbeste Bewertung "Mit sehr gutem Erfolg teilgenommen". Der Juryvorsitzende Professor Jörg Nonnweiler, Prorektor der Musikhochschule des Saarlandes, war voll des Lobes: "Das Orchester zeichnet ein sehr weicher Klang mit einem gepflegten Forte aus. Auch das Zusammenspiel ist sehr akkurat und kontrolliert. Das Orchester verfügt über eine sehr gute Klangbalance und eine durchweg hervorragende Klangqualität. Insbesondere ist mir wichtig zu betonen, dass Dirigentin und Orchester reflektiert und musikalisch intelligent interpretieren. Intelligentes Spiel ist Voraussetzung für durchdachte und "verstandene" Musik, die den Hörer gefangen nehmen kann und den Vortrag auf eine Ebene mit symphonischer Musik und Kammermusik zu stellen vermag." Der Saarländische Rundfunk hat die Wertungsspiele mitgeschnitten.