Ein einzigartiges Bauwerk

Eiweiler. Die Planungen zur Erneuerung des Eiweiler Viaduktes sahen eine Bauzeit von 14 Monaten vor, es wurden jedoch 23 Monate. Die Kosten waren anfänglich mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Laut Saarbahn-Planungsingenieur Daniel Bürtel werden es aber "um die 500 000 Euro" mehr sein. Die Gründe waren Unwägbarkeiten, die sich erst bei der Bauausführung ergaben

 Planungsingenieur Daniel Bürtel erklärt vor Ort die Besonderheiten des Eiweiler Viaduktes. Foto: Fred Kiefer

Planungsingenieur Daniel Bürtel erklärt vor Ort die Besonderheiten des Eiweiler Viaduktes. Foto: Fred Kiefer

Eiweiler. Die Planungen zur Erneuerung des Eiweiler Viaduktes sahen eine Bauzeit von 14 Monaten vor, es wurden jedoch 23 Monate. Die Kosten waren anfänglich mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Laut Saarbahn-Planungsingenieur Daniel Bürtel werden es aber "um die 500 000 Euro" mehr sein. Die Gründe waren Unwägbarkeiten, die sich erst bei der Bauausführung ergaben. Der Ingenieur nennt die Details: "Die Bausubstanz der Pfeiler war wesentlich schlechter, als bei Probebohrungen ermittelt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg, also in der Zeit des allgemeinen Mangels an Baustoffen, wurde Beton von schlechter Qualität verwendet."So entdeckte man im Inneren der Pfeiler nach und nach immer größere Kiesnester ohne Zementbindung, die saniert werden mussten: "Anstatt der ursprünglich geplanten einen Tonne Zementsuspension musste die 20-fache Menge eingepresst werden, um alle Hohlräume zu verdichten."

Dies war ein Grund für die längere Bauzeit. Es kam aber noch hinzu, dass die Stadtbahn als Bauherr zusätzliche Auflagen des Denkmalschutzes an der Nahtstelle zwischen dem noch vorhandenen und restaurierten alten Bogen und den fünf neuen Bögen erfüllen musste. Und: Die bauausführende Firma verschätzte sich bei ihrem ursprünglich angegeben Zeitaufwand. Bürtel weist aber darauf hin, dass die längere Bauzeit keinen Einfluss auf die Fertigstellung der gesamten Strecke bis Lebach haben wird, da mit der Maßnahme früher begonnen wurde, als es ursprünglich notwendig erschien.

Mehr Arbeitszeit hat auch die Restaurierung des alten Geländers gekostet, das zusätzlich noch mit einer neuen Konstruktion hinterfüttert werden musste. Denn der Denkmalschutz will, dass die beiden früheren Phasen des Viaduktes im Neubau sichtbar bleiben. Einerseits der Urzustand von 1910 bis zur Sprengung des Viadukts durch die Wehrmacht gegen Ende des Zweiten. Weltkriegs; andererseits der Zustand des Provisorium von 1949 bis zum Abbruch im Jahr 2010.

Das Bauwerk hat nun insgesamt sechs Bögen, den restaurierten Originalbogen aus Sandsteinen und fünf neue aus Beton. Saarbahnplaner Bürtel verweist mit Stolz auf das Besondere des Bauwerkes, das mit einer Länge von 121 Metern mitten im Ort eine Straße überbrückt.

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