Ein Dorf ist im Passionsspielfieber

Auersmacher. "Sprecht Trost einander zu, haltet euch fest an mich", ruft Alexander Lang mit ernstem Blick auf der Bühne des Kleinen Theaters. "Und in drei Tagen erwarte ich euch in Jerusalem, den großen Tag mit mir zu feiern", fährt der 29-Jährige fort. "Das war in Ordnung. Lass dir aber mehr Zeit

 Alexander Lang, einer der beiden Jesus-Darsteller, bei einer Probe mit Nicole Meßner, die die Maria spielt. Foto: Heiko Lehmann

Alexander Lang, einer der beiden Jesus-Darsteller, bei einer Probe mit Nicole Meßner, die die Maria spielt. Foto: Heiko Lehmann

Auersmacher. "Sprecht Trost einander zu, haltet euch fest an mich", ruft Alexander Lang mit ernstem Blick auf der Bühne des Kleinen Theaters. "Und in drei Tagen erwarte ich euch in Jerusalem, den großen Tag mit mir zu feiern", fährt der 29-Jährige fort. "Das war in Ordnung. Lass dir aber mehr Zeit. Beende den Satz erst, wenn du vor Maria stehst", sagt Regisseur Gilbert Meßner. Anstrengender Probenalltag beim Theaterverein "junge bühne". Denn 2010 richten die Laien, wie alle fünf Jahre, die Passionsspiele aus. Vom 27. Februar bis zum 2. April führt der Verein im Ruppertshofsaal 24-mal die Leidensgeschichte Christi auf. Die Passionsspiele gehören für Ortsvorsteher Thomas Unold zu den drei Dingen, die Auersmacher überregional Anerkennung eintragen. Unold: "Das Dorffest, der SV Auersmacher in der Fußball-Oberliga und die Passionsspiele der ,jungen bühne' haben unseren Ort weit über die Landesgrenze hinaus bekannt gemacht. Ich freue mich auf die Spiele", sagt Unold.Zurück auf der Bühne: Minutiös geht Gilbert Meßner mit Alexander Lang die Bewegungen noch einmal durch. Alexander Lang und Peter Lang, zwei Verwandte, stellen abwechselnd den Jesus dar. Diese Rolle hatte Gilbert Meßner seit 1990 in vier aufeinanderfolgenden Spielzeiten übernommen. "Man kann schon sagen, dass es bei den Passionsspielen 2010 einen Umbruch gibt. Viele Rollen wurden an unsere Nachwuchsschauspieler vergeben", sagt Meßner. Er führt mit dem Vorsitzenden der "jungen bühne", Josef Lang, Regie. "Die Planungen für die Spiele haben im Prinzip angefangen, als 2005 die letzte Aufführung vorbei war. So richtig ernst wurde es dann im vergangenen Jahr. Die Texte wurden etwas geändert, die Rollen wurden vergeben, und die ganze Passions-Maschinerie kam ins Rollen", erzählt Josef Lang. Mittlerweile besetzt die "junge bühne" in ihren Räumen im Auersmacher Schulhaus täglich ein Vorverkaufsbüro mit zwei Vereinsmitgliedern. Die kümmern sich um alle Anfragen und Kartenbestellungen. "1500 Karten sind schon weg. Insgesamt haben wir 24 Aufführungen für je 400 Zuschauer", sagt Josef Lang. Mehr als 250 Vereinsmitglieder und ehrenamtliche Helfer werden in der Passionszeit im kommenden Jahr auf den Beinen sein. Sie versuchen, die Auersmacher Passionsspiele wieder zum Jahreshöhepunkt werden zu lassen. Bis es soweit ist, muss aber noch fleißig geprobt werden. Zwei- bis dreimal pro Woche proben Jesus und Maria (Nicole Meßner) und all die anderen. Wenn im Februar 2010 die Premiere kurz bevorsteht, dann treffen sich die Schauspieler, um sich ein ganzes Wochenende lang auf ein besonderes Theaterereignis vorzubereiten.

 Alexander Lang, einer der beiden Jesus-Darsteller, bei einer Probe mit Nicole Meßner, die die Maria spielt. Foto: Heiko Lehmann

Alexander Lang, einer der beiden Jesus-Darsteller, bei einer Probe mit Nicole Meßner, die die Maria spielt. Foto: Heiko Lehmann

Auf einen Blick Karten und weitere Informationen zu den Auersmacher Passionsspielen 2010 gibt es von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr bei der "jungen bühne" unter Telefon (0 68 05) 91 25 44. Die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 16 Euro, Kinder acht Euro. Gruppen ab 25 Personen erhalten eine zehnprozentige Ermäßigung. leh

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