Ein Denkmal hat Geburtstag

Burbach. Hausnummern-Abzählen überflüssig: Wer von der Burbacher Von-der-Heydt-Straße aus einbiegt in die Waldstraße, kann die markante Villa mit der Nummer 44 nicht verfehlen. Sie thront über der Straße, wendet ihr den hellgelb verputzten, mit dunklem Blendwerk dekorierten Giebel und die vorgebauten Erker zu

 Direkt vor der Jugendstil-Villa von Zita Rotter-Otto und Winfried Otto steht Wolfgang Rabers Stahlplastik "Das Ohr". Foto: Dietze

Direkt vor der Jugendstil-Villa von Zita Rotter-Otto und Winfried Otto steht Wolfgang Rabers Stahlplastik "Das Ohr". Foto: Dietze

Burbach. Hausnummern-Abzählen überflüssig: Wer von der Burbacher Von-der-Heydt-Straße aus einbiegt in die Waldstraße, kann die markante Villa mit der Nummer 44 nicht verfehlen. Sie thront über der Straße, wendet ihr den hellgelb verputzten, mit dunklem Blendwerk dekorierten Giebel und die vorgebauten Erker zu. Wie Fachwerk sieht es aus - "Châtelet-Stil" nennen Kunsthistoriker das: eine Spielart des Jugendstils. Im Saarland selten. Und so steht der Bau seit 1997 unter Denkmalschutz. Jetzt hat er Geburtstag: Im Juli 1912, vor 100 Jahren, ist Otto Meyer, "Baugewerksmeister" und Inhaber eines Baugeschäfts, mit seiner Familie eingezogen. Er baute unter Termindruck, denn er hatte sein früheres Domizil an die Burbacher Hütte verkauft und musste im Juli ausziehen. In weniger als einem halben Jahr zog er den Neubau hoch - Rekord, bewundernswert, sagen die heutigen Eigentümer, Zita Rotter-Otto und ihr Mann Winfried Otto. Die beiden feiern nun das Hausjubiläum. Mit einer Ausstellung - und mit einer Einladung: Für jeden, der mag, öffnen sie an den kommenden Wochenenden den zum Haus gehörenden großen Garten. Dort zeigt derzeit der Querschieder Bildhauer Wolfgang Raber gut zwei Dutzend seiner Metallskulpturen.Mit viel Liebe und Mühe haben Zita Rotter-Otto und Winfried Otto das Haus renoviert. 1983 haben sie es übernommen - die Burbacher nannten es damals "Hexenhaus", stand es doch leer und war arg heruntergekommen. Über Jahre, erzählen die beiden, haben sie auf einer Baustelle gewohnt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen; vor zwölf Jahren bekamen sie dafür den saarländischen Denkmalpreis. Auch den Garten haben sie neu angelegt. In Eigenarbeit. Und im Stil, der um 1912 in Mode war. Mit Teich und Treppchen, Gehölzen, mit schattigen Eckchen, in denen Stühle und Tische zum Verweilen einladen - und zum Betrachten von Rabers Plastiken, die sich wunderbar einfügen ins lauschig-grüne Paradies.

Ausstellung und Garten in der Burbacher Waldstraße 44 sind geöffnet am Samstag, 28., und Sonntag, 29. Juli, am Samstag, 4, und am Sonntag, 5. August, jeweils 13 bis 19 Uhr. Oder nach Vereinbarung mit Zita Rotter-Otto und Winfried Otto: Tel. (06 81) 74 01 28.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort