Ein Bundesliga-Star zum Anfassen

Neunkirchen · Mit dem saarländischen Bundesliga-Profi Philipp Wollscheid war vergangene Woche ein bekannter Fußballer zu Gast am Neunkircher Krebsberg-Gymnasium. Geduldig beantwortete der 23-Jährige viele Fragen und schrieb fleißig Autogramme.

Neunkirchen. Das Neunkircher Krebsberg-Gymnasium arrangierte im zu Ende gehenden Schuljahr eine Sport-Projektwoche. Auch Fußball stand da natürlich auf dem Programm. Und als die Schüler hörten, dass Bundesliga-Spieler Philipp Wollscheid in ihre Schule kommt, da musste die Teilnehmerzahl für das Projekt Kicken auf 36 begrenzt werden. Wollscheid ist einer der wenigen saarländischen Fußballer, die derzeit in der Bundesliga auf sich aufmerksam machen.Am vergangenen Mittwoch kam er auf Vermittlung von Sportlehrer Nico Weißmann ins Krebsberg-Gymnasium, stand Rede und Antwort in einer Schüler-Fragestunde, verteilte Autogrammkarten und absolvierte dann noch eine Trainingseinheit auf dem Kunstrasen im Wagwiesental.

Weißmann kennt Wollscheid aus der gemeinsamen Zeit beim 1. FC Saarbrücken und fragte bei ihm an, ob er wegen der Sommerpause und seinem Heimaturlaub zu Hause in Morscholz im Kreis Merzig-Wadern mal einen Abstecher nach Neunkirchen machen möchte. Spontan gab der 1,94 Meter große Kicker seine Zusage.

Der 23-jährige Profi imponierte den wissbegierigen Schülern. Auch weil er, ohne lange zu überlegen oder sich heraus zu winden, schnell und präzise antwortete. Dass er in Nürnberg, wo er den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft schaffte und innerhalb kurzer Zeit zum Stammspieler wurde, beim Einkaufen oft angesprochen werde. "Wenn ich aber in München flaniere, erkennt mich niemand."

Sicherlich gefiel den Lehrern Weißmann und Eric Planta, dass Wollscheid vor seinem Entschluss, Fußball-Profi zu werden, der Schule Priorität einräumte. "Mit dem Abitur in der Tasche, kannst du, wenn die sportliche Karriere scheitert, andere attraktive Berufsziele anstreben", sagte er.

Natürlich müsse man, um Fußball-Profi zu werden, Talent haben. Aber um sich tatsächlich durchzusetzen, erfordere dies harte und gezielte Arbeit, um die individuellen Schwächen zu minimieren. "Ohne Ehrgeiz geht nichts."

Fragen über Fragen musste der junge Mann beantworten. Was er in der Sommerpause mache. Was er von Werbeverträgen für Fußballer halte. Welcher Trainer ihm am meisten mitgab auf seinem Weg in die Bundesliga. Als schwierig bezeichnete er das Verhältnis zwischen Spielern und Journalisten. Notenvergabe durch die Presse interessiere ihn kaum noch. Wollscheid: "Für mich ist es wichtiger, wie ich mein Spiel bewerte."

Erdkunde- und Geschichtslehrer Peter Bastian hatte sich unter die Zuhörer gemischt, sich mit einer Fahne als Fan von Bayer Leverkusen bekannt und angekündigt, dass er Wollscheid bei den Heimspielen seines neuen Clubs beobachten wird - er nahm es gelassen.

Überhaupt nicht arrogant

Beeindruckt von dem Bundesliga-Star waren auch die 14-jährigen Moritz Gröhninger und Maurice Ruffing aus Bexbach. Wollscheid wirke keineswegs arrogant, wie es bei anderen Fußballern manchmal sei. Und er wirke glaubhaft, wenn er über sich und seinen Beruf rede. Gefallen hatte den beiden auch, dass er einen Schulabschluss als überaus wichtig erachte. Und auch den zwei weiblichen Teilnehmern des Fußball-Projektes, Michelle Burger und Anne Daverio, war der Modellathlet sehr sympathisch. "Für mich ist es wichtiger, wie ich mein Spiel bewerte."

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