Ein Blick in die Röhre zu fernen Welten

Siersburg. "Oh, es dat en Deng!" Staunend steht ein Besucher der Siersburg vor dem dicken Teleskop. Dann ein neugieriger Blick ins Okular, und die Kraterlandschaft des Mondes ist wie zum Greifen nah. Den Himmel über der Burg nahm am Samstag Gernot Meister mit seiner mobilen Sternwarte ins Visier

 Großer Andrang herrschte an den Teleskopen der mobilen Sternwarte auf der Siersburg. Foto: Johannes A. Bodwing

Großer Andrang herrschte an den Teleskopen der mobilen Sternwarte auf der Siersburg. Foto: Johannes A. Bodwing

Siersburg. "Oh, es dat en Deng!" Staunend steht ein Besucher der Siersburg vor dem dicken Teleskop. Dann ein neugieriger Blick ins Okular, und die Kraterlandschaft des Mondes ist wie zum Greifen nah. Den Himmel über der Burg nahm am Samstag Gernot Meister mit seiner mobilen Sternwarte ins Visier. Am Internationalen Tag der Astronomie standen kostenlos Teleskope zur Beobachtung von Sternen und Planeten bereit, ebenso spezielle Instrumente für den Blick zur Sonne. Möglich machte diese eine Kooperation von Meiser, dem Astronomieverein Cassiopeia und der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. "Was man da am Rand sieht, das sind Protuberanzen", erklärte ein Mitglied von Cassiopeia das Abbild der Sonne. "Eine davon ist doppelt so groß wie die Erde." Noch recht blass hing da die Sichel des Mondes am klarem Himmel. Am Nachmittag hatte sie noch den Mars bedeckt, der später bei zunehmender Dunkelheit als kleiner Punkt zu erkennen war. Einem Observatorium glich das Plateau der Siersburg. Und je später der Abend wurde, um so zahlreicher kamen die Gäste, mit eigenen Teleskopen und Fernrohren, mit Kind und Hund. "Was wollen Sie sehen?", fragte Meiser in einer weißen Plastikkuppel. Dann markierte er auf seinem Monitor eine Stelle am künstlichen Sternenhimmel. Kurz darauf setzte surrend ein kleiner Motor ein, und das große Teleskop schwenkte auf den neuen Beobachtungspunkt ein. "Das sind zwölf Zoll", erklärte Meiser die Optik für Interessierte. Dies entspricht einem Teleskop-Durchmesser von 30,48 Zentimeter. Mit modernsten Kameras, Navigationssystem und weiterer Technik, erreiche er damit die gleiche Leistungsfähigkeit, wie die richtig großer Teleskope vor wenigen Jahrzehnten. Während an der Burgmauer ein Lagerfeuer prasselte, warteten andere auf die Nacht. Denn der Jupiter stand noch auf dem Programm, die Ringe des Saturn sowie Nebel und Galaxien weit draußen im Weltall.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort