Ein bitterer Rückschlag

Ludweiler. Ausgelassen feierten die Spieler der TG Osthofen ihren Auswärtssieg. Unmittelbar daneben saßen der ehemalige Spielführer der HSG Völklingen, Jeff Paulus, und sein Nachfolger Dominic Hawner - enttäuscht und fassungslos. Hawner konnte nur noch den Kopf schütteln

 Der Völklinger Jeff Paulus (vorn) liegt nach dem verlorenen Spiel niedergeschlagen auf dem Boden, während im Hintergrund die TG Osthofen ihren Auswärtssieg feiert. Foto: Thomas Wieck

Der Völklinger Jeff Paulus (vorn) liegt nach dem verlorenen Spiel niedergeschlagen auf dem Boden, während im Hintergrund die TG Osthofen ihren Auswärtssieg feiert. Foto: Thomas Wieck

Ludweiler. Ausgelassen feierten die Spieler der TG Osthofen ihren Auswärtssieg. Unmittelbar daneben saßen der ehemalige Spielführer der HSG Völklingen, Jeff Paulus, und sein Nachfolger Dominic Hawner - enttäuscht und fassungslos. Hawner konnte nur noch den Kopf schütteln. Im Duell der Aufsteiger in der Handball-RPS-Oberliga verlor die HSG Völklingen unglücklich mit 26:29 (15:12) gegen Osthofen.

Führung verspielt

Zu Beginn des Spiels traten die Völklinger kopflos auf. Bereits nach fünf Minuten lagen sie mit 0:4 zurück. "Das ist peinlich", gestand HSG-Trainer Marek Kordowiecki später, "die Spieler waren einfach nicht da und haben nicht das umgesetzt, was wir geübt haben. Aber kämpferisch kann ich ihnen keine Vorwürfe machen." Dementsprechend gelang es der Heimmannschaft, durch einen Treffer von Christoph Lebold (9:8, 18. Minute), das Spiel vorläufig zu drehen. Eduard Stitzel, Trainer der TGO, musste nach dem Spiel zugeben, dass Völklingen "über weite Strecken die bessere Mannschaft" war. Bis zum Ende der ersten Hälfte konnte die HSG Völklingen ihren Vorsprung gar auf 15:12 ausbauen.

Erst in der 44. Minute gerieten die Völklinger kurzzeitig in Rückstand (20:21), rafften sich aber erneut auf. Nur wenige Minuten später markierte der starke Andreas Rokay den wiederholten Führungstreffer zum 24:21. Doch in den letzten Minuten des aufreibenden Spiels verloren die Völklinger ihre Linie. Und das nutzte Osthofen eiskalt aus. "Ein verdienter Sieg war es nicht, wir haben glücklich gewonnen", erklärte Trainer Eduard Stitzel, dessen Freude nicht zu übersehen war.

Anders bei der geschlagenen HSG Völklingen. Die bittere 26:29-Niederlage bedeutet einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib. "Am Schluss hat uns die Cleverness gefehlt. Wie so oft in der Saison", zeigte sich Ex-Kapitän Paulus unzufrieden.

Trainer Kordowiecki prangerte vor allem die Disziplinlosigkeit seiner Truppe an. "Ich kann bisher keine Entwicklung erkennen. Im Gegenteil: Die Mannschaft hat im Vergleich zur letzten Saison sogar einen Schritt zurück gemacht."

Jeff Paulus wird operiert

Bereits vor drei Wochen entzog Kordowiecki als Konsequenz dem luxemburgischen Nationalspieler Paulus das Amt des Spielführers. "Durch Verletzungen oder Einsätze in der Nationalmannschaft ist er zu oft nicht da", begründete der Trainer seine Entscheidung, "ich brauche jemanden, der immer bei der Mannschaft ist." Paulus betonte, dass dies für ihn kein Problem sei: "Bisher fehlt mir einfach der Rhythmus." Hinzu kommt auch noch, dass er in der kommenden Woche aufgrund eines Knochensplitters im Fußgelenk operiert werden muss.

Die Aussichten für den mittlerweile Tabellen-14. Völklingen stehen also alles andere als gut. Nur ein Sieg in den letzten sieben Spielen - das ist zu wenig, um in der Liga zu bestehen. Die nächste Partie am kommenden Wochenende bei der heimstarken HSG Irmenach wird wieder verdammt schwer. Überwinterung also auf einem Abstiegsplatz? Kordowiecki trotzig: "Die Saison ist noch lang. Wir kämpfen weiter."

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