Ein Bischof aus Schwarzafrika zu Gast in Herrensohr

Herrensohr. Der Mann strahlt übers ganze Gesicht. Von seinem offenen Lachen geht viel positive Energie aus. Sein Händedruck ist fest. Und der Schalk sitzt ihm im Nacken. Das aber, so sagt er, sei für ihn Selbstschutz. Damit überspiele er die vielen Gedanken an die schwierigen Verhältnisse in seiner Heimat

Herrensohr. Der Mann strahlt übers ganze Gesicht. Von seinem offenen Lachen geht viel positive Energie aus. Sein Händedruck ist fest. Und der Schalk sitzt ihm im Nacken. Das aber, so sagt er, sei für ihn Selbstschutz. Damit überspiele er die vielen Gedanken an die schwierigen Verhältnisse in seiner Heimat.

Die Heimat von Nathan Gasatura heißt Butare in Ruanda und liegt knapp 6200 Kilometer entfernt in Zentralafrika. "Ich freue mich, Sie zu sehen. Ich bin Bischof der Diözese in Butare", stellt er sich in Deutsch vor. Seit dem 20. Januar ist Nathan Gasatura in Deutschland. Er wohnt bei Karin und Rüdiger Burkart in Herrrensohr. Die beiden sind Mitglieder des Arbeitskreises Ökumene und Weltmission des Kirchenkreises Ottweiler. Und zwischen dem Kirchenkreis und der Diözese Butare der Anglikanischen Kirche in Ruanda besteht seit 1985 eine Partnerschaft. Im September 2008 wurde Gasatura zum Bischof gewählt. Seine Amtseinführung war im Januar 2009. Karin und Rüdiger Burkart waren dabei.

Der Bischof ist zum ersten Mal in Deutschland. Er habe schon früh den Wunsch gehabt, mal hierher zu kommen, erzählt der 53-Jährige. Die Arbeit von deutschen Priestern, die in Afrika mitten im Dschungel eine Missionsstation aufbauten, habe ihn beeindruckt. "Ich wollte unbedingt wissen, wie in Deutschland gearbeitet wird." Und wie ist sein Eindruck? "Die vielen großen Städte sind faszinierend. Und die Menschen hier arbeiten sehr viel, ohne zu groß zu reden."

Karin und Rüdiger Burkart sind begeistert von ihrem Gast. "Er ist ein netter Mann mit einer unheimlich positiven Ausstrahlung und einem ansteckenden Lachen." Für ihren Gast haben die Burkarts ein umfangreiches Programm zusammengestellt. "Er soll möglichst viel sehen vom Saarland, von der Industriegeschichte, soll aber auch viele Menschen kennen lernen", sagt Rüdiger Burkart. Unter anderem geht es um die Weiterentwicklung der Partnerschaft sowie künftige Projekte wie ein Jugendcamp mit Beteilung Jugendlicher des Kirchenkreises im kommenden Sommer in Ruanda.

Gestern hatte der Bischof einen Ruhetag. Er nutzte seine Freizeit zum Beten und Meditieren. Heute geht das Besuchsprogramm weiter. Unter anderem mit einem Empfang bei der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Bischof Nathan Gasatura bleibt noch bis zum 9. Februar im Saarland. Er will auf jeden Fall wieder hierher kommen. "Vielleicht alle zwei bis drei Jahre", sagt er und lacht. ll

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