Ein Beitrag zur Energiewende

Losheim. Die jetzt gegründete BEG Hochwald hat das Ziel, Fotovoltaik- und Windenergieanlagen in der Region zu betreiben und ihren Mitgliedern aus den Erträgen dieser Anlagen auch Geld auszuschütten. Knapp 30 Frauen und Männer sind bei der Gründung Mitglied der Genossenschaft geworden, die nun eine rasche Eintragung ins Genossenschaftsregister anstrebt

Losheim. Die jetzt gegründete BEG Hochwald hat das Ziel, Fotovoltaik- und Windenergieanlagen in der Region zu betreiben und ihren Mitgliedern aus den Erträgen dieser Anlagen auch Geld auszuschütten. Knapp 30 Frauen und Männer sind bei der Gründung Mitglied der Genossenschaft geworden, die nun eine rasche Eintragung ins Genossenschaftsregister anstrebt. Mit der Versammlung in den Räumen der Volksbank Untere Saar in Losheim, auf der unter anderem eine Satzung beschlossen sowie ein Vorstand und Aufsichtsrat bestimmt wurden, ist die formelle Gründung nun vollzogen.Die neue Genossenschaft besitzt einen Vorstand, der die laufenden Geschäfte erledigt, sowie einen Aufsichtsrat, der die Arbeit des Vorstandes kontrolliert. In diesen Aufsichtsrat wählten die Mitglieder am Dienstag Bernd Mayer, Vorstandschef der Volksbank Untere Saar, den früheren Betriebsprüfer und Grünen-Kommunalpolitiker Jürgen Millen sowie den Losheimer Unternehmer Werner Thielen. Dieser Aufsichtsrat bestellte den Vorstand der BEG, der sich aus dem Lehrer und Kommunalpolitiker Henry Selzer sowie dem Waderner Zahnarzt Dr. Reinhard Demuth zusammensetzt.

Selzer erläuterte bei der Gründungsversammlung nochmals die Motivation zur Gründung der Genossenschaft: Wie die jüngste Windpotenzialstudie des saarländischen Umweltministeriums ergeben habe, lagere in Sachen Windenergie "ein Kohleflöz auf den Höhenkämmen des Hochwaldes", sagte Selzer. Die Genossenschaft wolle den Bürgern die Möglichkeit bieten, die enormen Chancen, die sich für die Region beim Umstieg auf erneuerbare Energien ergäben, mit zu nutzen. Ganz im Sinne des Genossenschaftsgedankens solle die Wertschöpfung, die über Projekte mit erneuerbaren Energien in der Region erzielt werde, auch in der Region bleiben. Dabei gebe es drei Maximen für das Wirken der Genossenschaft: "Gemeinwohl-Orientierung, regionalwirtschaftliche Stärkung und Transparenz". Selzer betonte, jeder könne Mitglied werden, ob als natürliche oder juristische Person. Auch die Kommunen im Hochwald könnten der BEG beitreten, ebenso Unternehmen.

Aufsichtsrat Jürgen Millen stellte das Geschäftsmodell der BEG vor: Jedermann könne Anteile im Wert von 500 Euro an der Genossenschaft erwerben, allerdings pro Person maximal drei. Unabhängig von der Zahl der Anteile besitze jedes Genossenschaftsmitglied einfaches Stimmrecht ("one man, one vote"). Nach Millens Worten strebt die BEG in diesem Jahr eine Zahl von etwa 150 Mitgliedern an, nach fünf Jahren will sie auf 400 Mitglieder kommen und damit über ein Grundkapital von 400 000 Euro verfügen. Bei der Finanzierung von Öko-Energie-Projekten will die BEG vorrangig auf eigenes Kapital zurückgreifen und nur zu einem Drittel Fremdkapital nutzen. Als erstes konkretes Projekt ist nach den Worten von Henry Selzer der Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach eines Gewerbebetriebes in Weiskirchen, dessen Inhaber ebenfalls BEG-Mitglied ist, geplant.Foto: Volksbank

Foto: privat

Meinung

Guter Schritt

zur richtigen Zeit

Von SZ-RedakteurChristian Beckinger

Der Schritt ist richtig, die Idee ist gut, die Zeit ist reif: Die Gründung einer Genossenschaft, die die Menschen im Hochwald an der absehbaren Erschließung ihrer Heimat für erneuerbare Energien beteiligt, ist ein spannender Ansatz, Energiepolitik wieder stärker zu regionalisieren. Nicht große Konzerne können somit vom Strom profitieren, der im Hochwald erzeugt wird, sondern die Bürger der Region selbst. Mit dem Vorstand der Volksbank Untere Saar als Aufsichtsrat konnte ein Partner gewonnen werden, der für Seriosität bürgt. Die Genossenschaft ist jetzt gefordert, durch ernsthafte, transparente Arbeit den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

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