„Ein Beitrag zur Energiewende vor Ort“

Schwemlingen · Nach rund zweimonatiger Bauzeit haben Oberbürgermeister Alfons Lauer, Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender des Saarländischen Schwesternverbandes, und Daniel Barth, Geschäftsführer der Stadtwerke Merzig, das neue mit Bio-Erdgas betriebene Blockheizkraftwerk im Schwemlinger Pflegeheim Laurentiushöhe offiziell in Betrieb genommen. Es handelt sich hierbei um das erste Bio-Erdgas-Blockheizkraftwerk im Saarland.

 Bei der Inbetriebnahme des ersten Bio-Erdgas-Blockheizkraftwerkes im Saarland in der Laurentiushöhe (von rechts): Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender saarländischer Schwesternverband, Alfons Lauer, OB Merzig, und Daniel Barth, Geschäftsführer Stadtwerke Merzig. Foto: Rolf Ruppenthal

Bei der Inbetriebnahme des ersten Bio-Erdgas-Blockheizkraftwerkes im Saarland in der Laurentiushöhe (von rechts): Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender saarländischer Schwesternverband, Alfons Lauer, OB Merzig, und Daniel Barth, Geschäftsführer Stadtwerke Merzig. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Für die Wärmelieferung wurde zwischen dem Saarländischen Schwesternverband und den Stadtwerken Merzig ein Wärmelieferungsvertrag über zehn Jahre für die Laurentiushöhe in Schwemlingen geschlossen. Das neue Blockheizkraftwerk wird zur Deckung der Wärmegrundlast parallel zu der bestehenden Gaskesselanlage betrieben. Die Erzeugungsanlagen dienen zur Heiz- und Warmwasserbereitstellung.

Mit dem Bio-Erdgas-Blockheizkraftwerk, das eine elektrische Leistung von 250 kW besitzt und gleichzeitig eine Wärmeleistung von 290 kW abgibt, setzen die Stadtwerke Merzig neue Maßstäbe in der dezentralen Energieversorgung. Diese Form der Kraft-Wärme-Kopplung ist nicht nur besonders energieeffizient, sondern dadurch, dass das Blockheizkraftwerk anstelle von konventionellem Erdgas mit dem erneuerbaren Energieträger Bio-Erdgas befeuert wird, auch besonders umweltfreundlich. Die kohlendioxid-neutrale Wärme deckt zukünftig mindestens 40 Prozent des benötigten Wärmebedarfs der Laurentiushöhe ab und spart jährlich rund 700 Tonnen des klimaschädlichen CO{-2}, allein für die Wärmebereitstellung, ein. Das eingesetzte Bio-Erdgas wird in der Bio-Erdgasanlage in Merzig erzeugt.

"Mit dezentralen Energieversorgungskonzepten wie in Merzig können wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende vor Ort leisten", betonte OB Lauer. "Hier ist die Kombination aus regenerativer Energieerzeugung mit effizienter Energienutzung perfekt", ergänzte Thomas Dane.

"Im Energiebereich bieten sich", sagte Daniel Barth, Geschäftsführer der Stadtwerke Merzig, "zunehmend Chancen einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten".

Die Stadtwerke hätten Mut und langen Atem bewiesen, als sie 2011 die Bio-Erdgasanlage in Merzig in Betrieb genommen haben, an der man mit zehn Prozent beteiligt sei, führte der Geschäftsführer der Stadtwerke aus. Mit dem Bio-Erdgas-BHKW lösen die Stadtwerke ihr Versprechen ein, ihren Anteil des in der Merziger Anlage erzeugten Bio-Erdgases hier in Merzig zu nutzen. Technisch gesehen ist das Funktionsprinzip eines Blockheizkraftwerkes denkbar einfach. Im konkreten Fall erzeugt ein mit Bio-Erdgas betriebener Sechs-Zylinder-Turbomotor im Heizungskeller des Pflegeheimes Strom. Die dabei entstehende Abwärme wird unmittelbar zu Heizzwecken verwendet. Durch diese Kombination lässt sich ein derzeit unschlagbarer Gesamtwirkungsgrad von zirka 90 Prozent erzielen. Im Vergleich dazu liegt der Wirkungsgrad der "normalen" Stromerzeugung in Großkraftwerken bei etwa 35 Prozent, weil dort Abwärme in aller Regel ungenutzt bleibt.

"Den Effizienz-Vorsprung kann ein Blockheizkraftwerk allerdings nur dann auch wirtschaftlich ausspielen, wenn die Laufzeiten hoch sind, sprich das Aggregat möglichst gut ausgelastet ist. So bedarf es auch einer ausreichenden Wärmenachfrage im Sommer. Durch die Großküche, das Schwimmbad für Heilanwendungen und den Brauchwarmwasserbedarf des Pflegeheims Laurentiushöhe von derzeit etwa 400 Bewohnern besteht eine ausreichende Wärme-nachfrage zu jeder Jahreszeit.

Der erzeugte Strom wird über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vergütet und vollständig in das örtliche Versorgungsnetz eingespeist. Auf diese Weise fließt jährlich rund 1,8 Millionen kWh regenerativ erzeugter Strom ins Netz. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 536 Durchschnittshaushalten und einer CO{-2}-Einsparung von rund 1200 Tonnen pro Jahr. "Das ist Technik, die begeistert", schwärmte Matthias Kohn, Geschäftsführer von Heiztechnik Kohn (Merzig und Perl).

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