Ein Anwalt der Tiere

Saarbrücken. Gäbe es ein Bild, das treffend ausdrückt, in welcher Rolle sich der eingetragene Tierrechtsverein "Die Tierfreunde" sieht, dann wäre es wohl dieses: Ein Terrier, der sich lautstark bemerkbar macht, sobald Tiere Not leiden oder gequält werden

Saarbrücken. Gäbe es ein Bild, das treffend ausdrückt, in welcher Rolle sich der eingetragene Tierrechtsverein "Die Tierfreunde" sieht, dann wäre es wohl dieses: Ein Terrier, der sich lautstark bemerkbar macht, sobald Tiere Not leiden oder gequält werden. Die Ortsgruppe Saarland mit derzeit 18 Mitgliedern unterscheidet sich im Themenspektrum und in ihren Forderungen von anderen Tierschutzorganisationen: "Tierschutzvereine sind sehr oft auf Hunde und Katzen fokussiert. Doch wir wollen uns für alle Tiere stark machen", erklärt Vorstandsmitglied Reina Rammo. Und die Tierfreunde Saar gehen in ihren Forderungen nach mehr Tierrechten sogar noch weiter als etablierte Tierschutzorganisationen. "Wir lehnen die Kastration in der Massentierhaltung generell ab", so Tierfreunde-Sprecher Werner Wadle. Nutztieren werde in geschlossenen Fleischfabriken und auf Schlachthöfen das größte Leid zugefügt. Und schlimmer noch: Dies geschehe weitgehend im Verborgenen. "An dieser Stelle setzen wir mit der Aufklärungsarbeit an", sagt Wadle. Ein Team der Tierfreunde recherchiere deshalb an eben diesen Orten, um Missstände aufzudecken. Was sie sehen, wird per Video-Kamera dokumentiert.

Im Saarland, in Luxemburg und in anderen deutschen Bundesländern demonstriert die Ortsgruppe Saar für ihre zentralen Anliegen: "Ein Leben ohne Tierqual, die Abschaffung von Massentierhaltung und Tierzucht", sagt Wadle. So protestierten die Tierfreunde im Saarland etwa im vergangenen Winter mit dem Tierfreunde-Mobil vor dem Uni-Klinikum in Homburg gegen die dortigen Tierversuche an Mäusen, Ratten und anderen Tieren. "Wir fordern eine bessere Förderung von tierversuchsfreien Testverfahren durch den Bund und die Deutsche Forschungsgemeinschaft", unterstreicht Wadle. Vor allem in der Grundlagenforschung müssten Tierversuche gestoppt werden.

Gemeinsam mit der "Offensive gegen die Pelzindustrie" - einem der Partner der Tierfreunde - hat die Organisation hierzulande mehrere konzertierte Aktionen gegen den Verkauf von Tierpelzen gestartet. Aktionen, die nach Angaben der Tierfreunde von Erfolg gekrönt waren. Denn die großen Mode-und Warenkaufhäuser im Saarland hätten die Pelzmode aus ihrem Sortiment genommen. Die Kaufhäuser seien offenbar für den Tierschutz-Gedanken sensibilisiert worden.

AUF EINEN BLICK

Dem Verband die Tierfreunde gehören deutschlandweit zwölf Ortsgruppen und 300 Mitglieder an. Die Ortsgruppe Saarland hat 18 Mitglieder. Sie wurde 2007 gegründet und arbeitet mit der Offensive gegen die Pelzindustrie, Menschen für Tierrechte, Ärzte gegen Tierversuche und Animal's angels zusammen. bera

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