Ein Abschied im Wechselbad der GefühleKreis-Touristiker Peter Klein will Thieser beerben

Mettlach. Noch ein paar persönliche Dinge, in Kisten verpackt, warten auf ihren Abtransport. Bereits das Wochenende hat Mettlachs ehemalige Verwaltungschefin genutzt, um ihren Schreibtisch zu räumen. Heute, neun Uhr, wartet eine neue Herausforderung auf die 54-Jährige - als Landesdatenschutzbeauftragte

 Gestern im Rathaus Mettlach: Die Bürgermeisterin packt. Foto: SZ

Gestern im Rathaus Mettlach: Die Bürgermeisterin packt. Foto: SZ

Mettlach. Noch ein paar persönliche Dinge, in Kisten verpackt, warten auf ihren Abtransport. Bereits das Wochenende hat Mettlachs ehemalige Verwaltungschefin genutzt, um ihren Schreibtisch zu räumen. Heute, neun Uhr, wartet eine neue Herausforderung auf die 54-Jährige - als Landesdatenschutzbeauftragte. "Man geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge", verriet Judith Thieser. "Ich habe mich sehr wohl gefühlt in meinem Job und werde viele Leute vermissen - ob aus der Verwaltung oder aus der Kommunalpolitik, vor allem aber viele Bürger." Aber Datenschutz mit allem, was zu dem Thema gehöre, sei eine schöne Herausforderung an einen Juristen, da Datenschutz immer wichtiger werde, begründet sie ihren Wechsel. Am 19. Mai hatte die Jamaika-Koalition sie als Nachfolgerin von Roland Lorenz gewählt. Die Mittagspause nutzte sie, um ihren Mitstreitern Adieu zu sagen - mit einem Beisammensein in trauter Runde. Ob die Einweihung des Spielplatzes an der Grundschule am Morgen in Mettlach, die Wahl des Löschbezirksführers in Mettlach, Telefonate, Unterschriften oder Besprechungen - bis auf die Abschiedsfeier ein ganz normaler Alltag. Der Haushaltsentwurf, den der Gemeinderat am Dienstag, 8. Juni, beraten und verabschieden wird, trägt Thiesers Handschrift. Gedanken, wie die Gemeinde aus den roten Zahlen kommen kann, macht man sich ebenfalls. "Im Moment erstellen Mitglieder des Gemeinderates und Mitarbeiter der Verwaltung einen Haushaltssicherungsplan. Dafür haben wir uns eine Beraterfirma an die Seite geholt." Man prüfe, wie zukünftig mit dem Geld der Bürger umzugehen ist - Budget für Ortsvorsteher beispielsweise, die dann verantwortlich für diese Dinge sind. Auch prüfe man, wie mit mehr Ehrenamt in der Gemeinde zu erreichen ist. "Ich war über Pfingsten mit einer Delegation in Weitens Partnergemeinde Weiten. In niederösterreichischen Ort läuft vieles übers Ehrenamt. So habe sich die Feuerwehr am Bau ihrer Unterkunft beteiligt. In Tünsdorf beispielsweise sei dies so gelaufen - ein Anfang in der Gemeinde sei also gemacht. Ob der Solarbetrieb im Schwimmbad oder Fotovoltaik auf den Dächern von gemeindeeigenen Hallen: Mit erneuerbarer Energie die Umwelt schützen und sparen, das sei die Devise für die Zukunft. "Das haben wir in den vergangenen Jahren vorangetrieben." Auch im Schul- und Kindergartenbereich habe man gemeinsam vieles auf den Weg gebracht. Die Schulsanierung in Orscholz und Mettlach läuft zurzeit. Sie nennt die Krippenplätze in Mettlach und Saarhölzbach, in Tünsdorf ist der Spatenstich erfolgt. "Krippenplätze in Orscholz wird es ebenfalls geben. Stolz bin ich auch auf den künftigen Themenpark Tourismus, Sport und Jagd auf dem Scheuerhof, wo 160 Arbeitsplätze entstehen sollen." Was geben Sie Ihrem Nachfolger als Rat mit auf den Weg? Thieser: Ich wünsche ihm eine gute Hand mit den Menschen in der Gemeinde.Was war Ihr schönstes Erlebnis als Bürgermeisterin? Thieser: Besonders beeindruckt hat mich, dass viele Menschen mich offen aufgenommen haben, da ich als Rechtsanwältin aus einem anderen Metier komme. Das schlimmste Erlebnis war?Thieser: Das emotionalste Erlebnis war der Brand im Kindergarten Saarhölzbach 2008. Als der erste Anruf kam, wusste ich nicht, ob Menschen zu Schaden gekommen sind oder nicht. Gott sei Dank wurde niemand verletzt, nur Sachschaden.Mettlach. Peter Klein (Foto: SZ), Geschäftsführer der Dreiländereck-Touristik, soll bei der vorgezogenen Bürgermeisterwahl für die CDU seinen Hut in den Ring werfen. Das teilte CDU-Gemeindeparteichef Willi Walter gestern mit. Am Sonntag, 27. Juni, werden die Delegierten den 44-jährigen Diplom-Geografen nominieren, für den sich der CDU-Vorstand einstimmig ausgesprochen hat, so Walter. "Die CDU hat reines Parteidenken zurückgestellt und sich für einen parteiunabhängigen Fachmann entschieden", sagte Walter. Die Bürger seien einseitiges Parteidenken - gerade bei dem für die Gemeinde so wichtigen Amt des Bürgermeisters - leid. Ob Ortsbild, Gewerbeansiedlung oder im Tourismus - die Möglichkeiten, in vielen Bereichen einer Gemeinde mitgestalten zu können, nennt der Familienvater einen Grund für seine Kandidatur. KLein: "Ich finde dies eine spannende Aufgabe." < Bericht folgt. mst "Mit erneuerbarer Energie sparen."Judith Thieser

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