„Eigentlich sind alle Kinder lieb“

Quierschied · Der Nikolaus und sein Helfer Knecht Ruprecht waren in Quierschied unterwegs, um den Mädchen und Jungen eine Freude zu machen. Die Quierschder Wambe haben das liebenswerte Treiben auf die Beine gestellt.

 Hoher Besuch in Quierschied (von links): Harald Kettering als Knecht Ruprecht, Gernot Abrahams als Nikolaus, Bastian, Anna, Lukas und Denise. Foto: Bohlander

Hoher Besuch in Quierschied (von links): Harald Kettering als Knecht Ruprecht, Gernot Abrahams als Nikolaus, Bastian, Anna, Lukas und Denise. Foto: Bohlander

Foto: Bohlander

Wenn Knecht Ruprecht Bilanz zieht, verschlägt es selbst dem mutigsten Kind die Sprache. Die kleine Anna sei ja nicht so brav gewesen, meint er. Das sei aber nicht so schlimm, entgegnet der Nikolaus und findet sogleich eine gute Eigenschaft in seinem schlauen Büchlein: Gut schreiben könne sie. "Aber es hapert mit dem Reden", argumentiert sein Knecht. Nikolaus und Knecht Ruprecht kabbeln sich noch ein wenig und fahren dann mit dem nächsten Kind fort. Der bärtige Mann mit der roten Kutte und sein etwas zottelig wirkender Gefolgsmann sind im echten Leben Gernot Abrahams (Nikolaus) und Harald Kettering (Knecht Ruprecht). Am Donnerstagabend standen sie im Haus der Familie von Tilly in Quierschied und beschenkten deren dreieinhalbjährigen Sohn Bastian und ihre vier Patenkinder Janine (15), Denise (9), Anna (4) und Lukas (3). In die Rollen der Geschenkeüberbringer sind sie für den Karnevalsverein Quierschder Wambe geschlüpft. Sie sind eines von insgesamt sechs Teams, die sich am Nikolaus-Vorabend auf den Weg gemacht haben, um jungen Bürgern eine Freude zu machen.

Und Freude haben die Kinder trotz des sichtbaren Respekts, den sie den beiden entgegenbringen. Anna und Bastian schenken dem vorweihnachtlichen Duo selbst gemalte Bilder und Denise trägt sogar ein extra einstudiertes Musikstück auf ihrer Bratsche vor: "Lasst uns froh und munter sein". Das gefällt Nikolaus und Knecht Ruprecht so gut, dass sie darum bitten, dass Denise es noch einmal spiele und alle mitsingen sollen. Claudia und Michael von Tilly sind selbst Mitglieder bei den Quierschder Wambe, sie singt bei den Heulern und er ist stellvertretender Orga-Leiter und Elferratsmitglied. Durch das karnevalistische Treiben kam auch der Kontakt zustande. Doch man muss kein Wambe-Mitglied sein, um Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht zu erhalten. "Das geht meist über Mund-zu-Mund-Propaganda", erzählen Claudia und Michael von Tilly.

Am Ende des Tages haben die sechs Wambe-Teams mehr als 50 Familien in Quierschied besucht und damit vor allem kleinen Kindern eine große Freude gemacht. Sicherlich trägt zu dieser Freude auch bei, dass Nikolaus und sein Gefährte Geschenke aus ihrem Sack - dem "sehr schweren Sack", wie Knecht Ruprecht wissen lässt - zaubern. CDs sind dabei, Bücher und sogar Spielzeug wie kleine Drachen. Was jedoch letztendlich herauskommt, hängt von den Familien selbst ab, die die Geschenke organisieren.

Schließlich ist das Eis gebrochen. Als die beiden Bärtigen das Jahr von Bastian Revue passieren lassen und sie anmerken, dass er beim Schwimmunterricht noch Schwimmärmel benötigt, antwortet dieser schlagfertig: "Sonst würde ich ja untergehen". Dann ist die Zeit bei den von Tillys abgelaufen und Nikolaus und Knecht Ruprecht ziehen zur nächsten Familie. Nicht jedoch, ohne zu loben: "Eigentlich sind die Kinder ja alle lieb".

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