Ehrliche Reue akzeptieren

Woche "Joachim Schickert" Friedhof Biesingen

Helle Aufregung herrschte in dieser Woche im Blieskasteler Stadtteil Biesingen. Zwei Kinder hatten in der Nacht zum Dienstag den Friedhof verwüstet und einen großen Sachschaden angerichtet. Anwohner hatten Lärm gehört und die Polizei gerufen. Beide Übeltäter wohnen im Ort und gaben die Tat sofort zu. Kreuze wurden zerbrochen, Grabsteine zerkratzt, Lampen zertreten und Blumen herausgerissen. Der Sachschaden ist immens, rund 10 000 Euro. Etwa 110 Gräber waren betroffen. Als Motiv gab einer der Tatbeteiligten an, dass sie sich gelangweilt hätten. Beim Thema Grabschändung gehen die Wogen der Empörung naturgemäß besonders hoch. Verständlich, denn die Hinterbliebenen, die die Gräber ihrer Angehörigen zu ihrem Andenken hegen und pflegen, sind besonders emotional berührt. Während sich mancher der Hinterbliebenen in Biesingen eher versöhnlich zeigte, waren manche Bürger regelrecht empört, trieb die Tat ihnen die Zornesröte ins Gesicht. Doch man sollte den Worten von Ortsvorsteher Werner Weihrauch folgen, der aus dem Vorfall keinen Skandal machen will. Und in der Tat: Zwei Kinder haben in alkoholisiertem Zustand groben Unfug getrieben, die Gefühle von anderen Menschen verletzt und hohen Schaden angerichtet. Andererseits haben sie sich am nächsten Morgen gleich entschuldigt, haben die Tat bereut. Der werfe den ersten Stein, wer die beiden, die bisher polizeilich nicht auffällig waren, jetzt weiterhin verdammen will. Der materielle Schaden ist zu beheben, bei den Menschen, die ihre Lieben auf dem Friedhof begraben haben, können sie sich nur entschuldigen. Das haben sie getan und damit Reue gezeigt.

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