Ehrenamtskarte vorerst nicht landesweit

Saarbrücken. Bei der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt stehen seit Jahresanfang die Telefone nicht still. Etliche Ehrenamtliche wollen wissen, wann die Ehrenamtskarte endlich kommt. Mit dem Pass sollen ausgewählte Freiwillige einen vergünstigten Eintritt in Schwimmbäder, ins Staatstheater oder in Museen erhalten (wir berichteten)

Saarbrücken. Bei der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt stehen seit Jahresanfang die Telefone nicht still. Etliche Ehrenamtliche wollen wissen, wann die Ehrenamtskarte endlich kommt. Mit dem Pass sollen ausgewählte Freiwillige einen vergünstigten Eintritt in Schwimmbäder, ins Staatstheater oder in Museen erhalten (wir berichteten). Die Idee dazu geht auf die LAG Pro Ehrenamt zurück. Vor drei Jahren griff die damalige CDU-Landesregierung das Vorhaben auf. Auf Grund der angespannten Haushaltslage wurde die Einführung der Ehrenamtskarte aber zunächst zurückgestellt.Geplant sei die Ehrenamtskarte nun erst einmal in zwei "Modell-Landkreisen", in Neunkirchen und Merzig-Wadern. Starttermin: Ende August beziehungsweise Anfang September. Das teilte der Sprecher der schwarz-roten Landesregierung, Thorsten Klein, auf SZ-Anfrage mit. Erfahrungen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen zeigten, dass es sinnvoll und praktikabler sei, die Karte nach und nach in den Landkreisen einzuführen, sagt Klein. Im laufenden Haushaltsjahr der Landesregierung seien für die Einführung der Ehrenamtskarte insgesamt 100 000 Euro eingestellt worden, so Klein.

Wegen des zerbrochenen Jamaika-Bündnisses aus CDU, FDP und Grünen und der vorgezogenen Landtagswahl habe man in den vergangenen vier Monaten die Arbeit an dem Projekt unterbrochen, erklärte der Präsident der LAG Pro Ehrenamt, Hans Joachim Müller. In Kürze solle eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kommunen, des Landkreistages, der Ehrenamtsbörsen, des Landesjugendringes sowie Vertretern aus der Wirtschaft und der Landesregierung ein Konzept erarbeiten, kündigte Müller an. Dabei wolle man zum Beispiel einheitliche Kriterien festlegen, wer die Karte unter welchen Voraussetzungen erhalten darf, und klären, welche Einrichtungen der Kommunen, Landkreise und des Landes künftig die Rabatte geben wollen.

Außerdem werde derzeit ausgelotet, ob sich auch Wirtschaftsunternehmen mit entsprechenden Vergünstigungen beteiligen, ergänzt Regierungssprecher Klein. "Zwar kostet das Projekt auch Geld, doch es hat einen enormen Effekt, dass man das Engagement der Ehrenamtlichen anerkennt", betont Müller. Für den Anfang könnten an Freiwillige, die zuvor einen Antrag gestellt haben, 2500 Karten ausgegeben werden. Dies hatte die LAG vorgeschlagen. Allerdings müsse man darauf achten, dass das Verhältnis zwischen Kartenkontingent und der Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden stimmt, so Müller. Der Städte- und Gemeindetag Saar (SSGT) begrüßt die Ehrenamtskarte. Mit der Karte signalisiere man, dass das Ehrenamt hoch geschätzt werde, sagte SSGT-Präsident Hans-Heinrich Rödle (SPD). Die 100 000 Euro der Landesregierung halte er für einen "sinnvollen Anfang". Rödle riet aber dazu, beizeiten zu überprüfen, ob das Geld ausreichen wird. Foto: Becker& Bredel

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