Ehre für Claude Villeroy de Galhau
Wallerfangen · Wallerfangen ohne Villeroy ist schwer vorstellbar. Nicht nur, dass diese Familie seit mehr als 220 Jahren im Ort lebt, beginnend mit der Wallerfanger Steingutfabrik. Sie waren hier in der französischen Zeit des Ortes, in der preußischen und selbst wieder nach den beiden Weltkriegen.
Der Verein Europadenkmal Berus hat am Montagabend im Alten Rathaus auf der Adolphshöhe Claude Villeroy de Galhau gewürdigt. Sowohl für die Beharrlichkeit der Familie, dauerhaft in Wallerfangen präsent zu sein, als auch für seinen persönlichen Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft. Monsieur Villeroy, wie ihn viele nennen, erhielt die Europamedaille des Vereins. Den feierlichen musikalischen Rahmen setzten Lisa Saterdag und ihr Vater Thomas.
"Ich freue mich sehr, dass Sie heute die Medaille bekommen", sagte der Wallerfanger Bürgermeister Günter Zahn vor etwa 80 Vertretern aus Vereinen, Politik und öffentlichem Leben von beiderseits der Grenze. Vereinspräsident Kurt Schoenen betonte das Engagement Villeroys, welches Vorstandsmitglied Peter Winter in seiner Laudatio präzisierte.
Allein in Wallerfangen sei Claude Villeroy Mitglied in zahlreichen Vereinen, darunter dem Verein für Heimatkunde, dem Musikverein Concordia und des Vereins zur Förderung der Partnerschaft Wallerfangen-St. Vallier. Darüber hinaus gehöre Villeroy der deutsch-französischen Gesellschaft Saar an, er ist im Kuratorium dem Forum Europa-Stiftung, der Union des Francais de Sarre und lange Zeit auch im Leitungsgremium der Europäischen Akademie Otzenhausen. Dazu komme die mehr als 30 Jahre andauernde verantwortungsvolle Arbeit im Verwaltungsrat der Sophienstiftung. Die ist eine wichtige Grundlage für das St.-Nikolaus-Hospital mit Geriatrie, Akut-Psychiatrie, Alten- und Pflegeheim sowie Kinderheim mit rund 300 Beschäftigten.
"Es gehört zur Tradition unserer Familie, Brücken zu bauen", sagte Claude Villeroy de Galhau, "im Sinne eines gemeinsamen Europas". Zwei Träume habe er. Dass es vielleicht einmal möglich sei, die eigene Staatsbürgerschaft zu behalten und dazu auch die europäische zu bekommen. Und dass der 9. Mai zum Europa-Feiertag würde - dem Tag, an dem Robert Schuman vor 63 Jahren mit seinem Vorschlag zur Montanunion den Grundstein legte für ein gemeinsames Europa in bislang andauerndem Frieden.