Ehemalige Alsweiler besuchen ihre Heimat

Es war der Beruf, der sie aus dem Dorf herauslockte. Oder familiäre, manchmal auch ganz persönliche Gründe. Und es war der Wunsch, die weite Welt kennenzulernen. Einige ehemalige Alsweiler Bürger kehrten zum Fest am Hiwwelhaus in ihr Heimatdorf zurück. Eingeladen hatte sie der Verein für Heimatkunde.

 Ehemaliger Alsweiler: Hilde Warken aus Full-Reuenthal in der Schweiz und Rudolf Dewes aus Weimar. Foto: Bonenberger & Klos

Ehemaliger Alsweiler: Hilde Warken aus Full-Reuenthal in der Schweiz und Rudolf Dewes aus Weimar. Foto: Bonenberger & Klos

Alsweiler. "Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, an dem ich aus Alsweiler weggezogen bin, es war der Christi Himmelfahrtstag 1971." Hilde Warken wohnte bis zu diesem Zeitpunkt in "Schütze Haus" in der Mühlenstraße 7. Ursprünglich hatte sie die Absicht, nur ein Jahr lang in der Schweiz zu arbeiten. Aus diesem einen Jahr sind inzwischen mehr als 40 geworden. Die ehemalige Alsweilerin, die ihrer Mundart treu geblieben ist, lernte im Nachbarland ihren Mann kennen und wohnt seither in dem 800-Seelen-Dorf Full-Reuenthal im Kanton Aargau. Zum Fest am Hiwwelhaus am vergangenen Wochenende kehrte sie in den Ort ihrer Kindheit zurück. "Alsweiler ist seither schöner geworden", sagte sie. "Aber es fehlen heute die Geschäfte, die es früher im ganzen Dorf gab."Zum 300-jährigen Bestehen des Hiwwelhauses hatte der Verein für Heimatkunde 200 ehemalige Bürger, die außerhalb des Saarlandes wohnen, nach Alsweiler eingeladen. Wolfgang Simon vom Heimatkundeverein: "Es gab eine Menge dankbarer Rückmeldungen, viele Ehemalige konnten aber nicht kommen." Über 20 von ihnen waren am Samstagabend im alten Bauernhaus versammelt und wurden vom Vereinsvorsitzenden Klaus Brill begrüßt. Nachdem sie einen Vortrag über die Alsweiler Auswanderer nach Brasilien gehört und sich historische Bilder aus dem Dorf angesehen hatten, wurde den ehemaligen Bürgern im alten Hiwwelhaus-Ofen gebackener Flammkuchen serviert.

Auch bei Rudolf Dewes, der 1960 geboren ist und in der Langwiesstraße 15 wohnte, war es der Beruf, der ihn in die Fremde ziehen ließ. Es verschlug ihn zunächst nach Erfurt und später nach Weimar, wo er seit 1995 lebt. "Obwohl ich mich in Thüringen sehr wohlfühle, sehne ich mich immer noch nach meinem Heimatort", gestand er. Und dass das Hiwwelhaus jetzt so schön restauriert ist, freute ihn ganz besonders.

Aus "Rohre Haus", das neben der Kirche stand, stammt Rita Caumettes geborene Holzer. 1970 zog sie nach Stuttgart und nahm eine Stelle beim Fernmeldeamt an. "Der Abschied von Alsweiler fiel mir damals nicht so schwer, ich wollte einfach mal die große, weite Welt kennenlernen", erzählte sie. 1973 heiratete sie einen Franzosen und blieb im Land der Schwaben. Obwohl Rita Caumettes bisher kein Heimweh nach Alsweiler hatte, freute sie sich, mal wieder hier zu sein. "Seit ich weg bin, hat sich im Dorf viel verändert. Die Infrastruktur ist aber nicht mehr so gut wie damals", bedauerte sie.

Durch die halbe Welt gereist ist Bernhard Rauber, der einst in der Birkenstraße 21 wohnte und in den 1970er Jahren sein Heimatdorf verließ. Der 62-Jährige, der seit einem Jahr in Ostfildern bei Stuttgart wohnt, zog öfters um. "Obwohl ich mich in Thüringen sehr wohlfühle, sehne ich mich nach meinem Heimatort."

Rudolf Dewes

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