Egal, was passiert - der Ingo rollt und rollt ...

St. Ingbert. Seit die roten Ingobusse in St. Ingbert unterwegs sind, zählt Leonie Ewerle aus St. Ingbert zu ihren treuesten Nutzern. Doch dieser Tage bekam die Freude der St. Ingberterin an der Kundenfreundlichkeit der Stadtbusse einen Dämpfer. Und das kam so: Um 11.30 Uhr fährt an einem Dienstagvormittag an der Haltestelle in der Poststraße ab

 Einmal in Fahrt, ist der Ingobus anscheinend nicht mehr zu stoppen. Foto: Kerstin Malter

Einmal in Fahrt, ist der Ingobus anscheinend nicht mehr zu stoppen. Foto: Kerstin Malter

St. Ingbert. Seit die roten Ingobusse in St. Ingbert unterwegs sind, zählt Leonie Ewerle aus St. Ingbert zu ihren treuesten Nutzern. Doch dieser Tage bekam die Freude der St. Ingberterin an der Kundenfreundlichkeit der Stadtbusse einen Dämpfer.

Und das kam so: Um 11.30 Uhr fährt an einem Dienstagvormittag an der Haltestelle in der Poststraße ab. Die freundliche ältere Dame, Mitte Achtzig, steigt bescheiden und ohne Drängeln als letzter Fahrgast in dem Bus zu. Doch dort gibt es nur noch einen Stehplatz, also hält sich an der Haltestange fest. Eine freundliche, jüngere Frau bietet ihr dann aber den eigenen Sitzplatz an, und sie nimmt dankend an. Als sie einen Schritt auf den angebotenen Sitzplatz zugeht, fährt jedoch der Ingo an. Die ältere Frau fällt zu Boden, verliert kurz die Besinnung, bleibt liegen. Der Bus fährt weiter. Die Mitpassagierin hilft ihr wieder auf die Füße. Und auch während die Helferin sich vergewissert, ob die ältere Frau sicht- oder spürbare Verletzungen habe, setzt der Bus seine Fahrt fort. Dass der Busfahrer den Vorfall und die Hilfeleistung eines Passagiers vermutlich in seinem Panoramaspiegel beobachtete, aber keinen Grund sah, seine Fahrt zu unterbrechen, war für Leonie Ewerle eine große Enttäuschung.

Diese wurde tags drauf noch verstärkt, als sie dem Busbetreiber die Vorgänge schilderte, aber nach ihrem Eindruck nur Unverständnis und den allenfalls schwachen Trost erntete, schließlich habe ihr ja jemand geholfen. Und so bleibt nur die Frage: "Chauffiert ein Busfahrer nur seine zahlende Fahrgäste oder ist nicht auch für deren Wohl verantwortlich?". schet

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Hans-Peter Ewerle aus Saarbrücken. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de.

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