Edles Dinner ganz in Weiß vor dem Theater

Saarbrücken. Viele Saarbrücker staunten nicht schlecht, als sie am Samstagabend am Staatstheater vorbeigingen. Auf dem Tblisser Platz vor dem Theater trafen sich etwa 200 Leute zu einem gemeinsamen Abendessen. Vorbild dieses Diners ist Paris, der Ursprungsort des Diner en blanc - Diner in Weiß

 Mit dem Schwenken der Servietten begann das Dinner auf dem Tiblisser Platz. Foto: Igor Schindler

Mit dem Schwenken der Servietten begann das Dinner auf dem Tiblisser Platz. Foto: Igor Schindler

Saarbrücken. Viele Saarbrücker staunten nicht schlecht, als sie am Samstagabend am Staatstheater vorbeigingen. Auf dem Tblisser Platz vor dem Theater trafen sich etwa 200 Leute zu einem gemeinsamen Abendessen. Vorbild dieses Diners ist Paris, der Ursprungsort des Diner en blanc - Diner in Weiß. 1988 versammelten sich zum ersten Mal mehrere Leute zum spontanen Essen an einem öffentlichen Platz in der französischen Hauptstadt. Mittlerweile füllen mehr als 10 000 Menschen jedes Jahr im Juni einen kurz vorher dazu bestimmten Platz. Dieses Jahr fand nun so etwas zum ersten Mal in der saarländischen Landeshauptstadt statt. Auf die Idee ist Pascale Jahns-Petit gekommen, die eine private Französisch-Schule für Erwachsene in Saarbrücken betreibt. "Wir haben uns die Idee des Diner en blanc von den Parisern geschnappt", sagte sie. Die Planung dieses stilvollen Picknicks war relativ einfach. Pascale Jahns-Petit lud Bekannte ein, die wiederum Freunde und Bekannte einladen konnten. So verbreitete sich die Nachricht des stilvollen Diners in Saarbrücken wie ein Kettenbrief. Der Ort des Geschehens wurde aber erst am Samstagmorgen bekannt gegeben und genau wie die Einladung per E-Mail, Telefonat oder SMS weitergegeben. Der Tblisser Platz schien als Ort des Geschehens ideal zu sein. Da keiner wusste, wie viele Leute tatsächlich kommen würden, war die Größe ausschlaggebend für die Wahl des Ortes. Plätze wie der St. Johanner Markt kamen aber auch nicht in Frage. "Wir wollten keine Konkurrenz zu den dortigen Gaststätten sein", sagt Jahns-Petit. Doch es reichte nicht, einfach nur mit Essen auf dem Tblisser Platz zu erscheinen, sondern es gibt wie beim großen Vorbild in Paris einige wichtige Regeln zu beachten. So sollten die Leute in schwarzer, weißer oder schwarz-weißer Kleidung erscheinen. Weiterhin war ein kleiner Tisch mit weißer Tischdecke mitzubringen sowie weißes Porzellangeschirr und Besteck. Die Gläser mussten einen Stiel haben. Das Essen, das jeder selbst mitgebracht hatte, bestand aus einem Dreigänge-Menü - Vor-, Haupt- und Nachspeise. Ganz wichtig waren auch die Müllsäcke, damit der Platz makellos verlassen werden konnte. Mit dem Schwenken der Serviette begann das Diner vor der dazu passenden Kulisse des Staatstheaters. Doch wieso zog es die Leute zu einem spontanen Essen mitten in der Stadt? "Einfach aus Spaß nehmen wir daran teil", sagte Matthias Maier aus Saarbrücken, der mit seiner Frau Cordula zu der Veranstaltung gekommen war. Cordula Maier nimmt Französisch-Unterricht bei Pascale Jahns-Petit und so kamen sie zu der Einladung. Auch Ulrike Donié nahm an dem Diner in Saarbrücken teil. "Es ist einfach was ganz Besonderes", sagt sie. Um 23 Uhr war dann Schluss mit dem gemeinsamen Essen auf dem Platz. Danach verschwanden die Leute mit Tisch, Stühlen und Tischgedeck genauso schnell, wie sie um 19 Uhr gekommen waren. Das nächste Dinner in Saarbrücken ist schon geplant. Wo es genau stattfindet, will Pascale Jahns-Petit nicht sagen. "Sonst wäre der Zauber des ganzen Veranstaltung weg", sagt Jahns-Petit.

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