Edle Trüffel und Liköre finden kaum Käufer

Burbach. Handgemachte Seifen, feine Liköre, Trüffel, knusprige Brote aus dem Holzbackofen, Käse aus den Pyrenäen, frischer Nougat - das Angebot auf dem ersten Lothringer Markt war verführerisch. Rund 50 Händler aus Lothringen und dem Elsass waren am Samstag auf den Burbacher Marktplatz gekommen, um Produkte, vielfach aus eigener Herstellung, zu verkaufen

 Auch ein großer Teil des knusprigen Bauernbrots blieb liegen. Foto: Oliver Dietze

Auch ein großer Teil des knusprigen Bauernbrots blieb liegen. Foto: Oliver Dietze

Burbach. Handgemachte Seifen, feine Liköre, Trüffel, knusprige Brote aus dem Holzbackofen, Käse aus den Pyrenäen, frischer Nougat - das Angebot auf dem ersten Lothringer Markt war verführerisch. Rund 50 Händler aus Lothringen und dem Elsass waren am Samstag auf den Burbacher Marktplatz gekommen, um Produkte, vielfach aus eigener Herstellung, zu verkaufen. Eingeladen wurden sie vom Stadtteilmanagement Burbach, das mit "Themenmärkten" für eine Belebung des Stadtteils sorgen und Besucher aus der ganzen Region anziehen will. "Eine sehr gute Idee", findet Rosemarie Maas, die seit Jahren in Burbach lebt. "Die Atmosphäre ist schön. Man bekommt Dinge, die es sonst nicht gibt", sagt die alte Dame und präsentiert ihre Einkäufe: Brotaufstrich mit Trüffel, Salami aus der Ardèche und Bauernkäse.Daniela Klier wurde am Brotstand von Rachel Cornier fündig. Auch sie findet es gut, dass solche Märkte in Burbach stattfinden. "Aber es müsste sich noch mehr herumsprechen", sagt Klier - und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Denn die erhofften Besucherströme blieben aus - sei es wegen der hochsommerlichen Temperaturen oder auch wegen des Mainzer Straßenfestes, das am selben Tag gefeiert wurde. Da kaum Kundschaft zu bedienen war, gingen einige Händler schließlich dazu über, gemeinsam ein Gläschen zu trinken und die Musik der Band Favari zu genießen. Die Chansons von Edith Piaf und Georges Brassens sowie die jazzigen Arrangements ließen die Händler die leeren Kassen vergessen.

"Wer möchte meinen 'Liqueur lorraine à l'ancienne' probieren?", fragt Patrick Bertin von der Distillerie du Castor in die Runde, und schon steht ein halbes Dutzend Schnapsgläser auf dem Tisch von Standnachbarin Laure Clement, die mit ihren handgemachten Seifen aus Eselsmilch von ihrem Hof bei Sarrebourg nach Burbach gekommen ist. "Mein Mann und ich wollten uns zu unserem Bauernhof ein weiteres Standbein aufbauen und haben im April begonnen, selbst Seifen herzustellen", erzählt Laure. "Ich beziehe meine Produkte von kleinen Herstellern aus der Provence", sagt Pascal Billard, der aus Konstanz angereist ist. Er sei zwar weit gefahren und habe wenig verkauft; aber da die Händler keine Standgebühr bezahlen mussten, sei der Verlust zu verschmerzen. Den Veranstaltern sei kein Vorwurf zu machen, sind sich die Händler einig. "Die Organisation war sehr gut", finden Patrick Bertin ebenso wie Weinbäuerin Martine Motz aus Bernardswiller. Einige Dinge könne man jedoch noch verbessern. So hätten etwa Billig-Klamotten auf einem Markt mit hochwertigen Spezialitäten nichts zu suchen. "Außerdem", so die Idee von Bertin, "kämen vielleicht mehr Leute, wenn der Markt erst um 16 Uhr beginnen und bis in den späten Abend hineingehen würde." Die meisten Händler würden wieder mitmachen, wenn es einen zweiten Lothringer Markt gäbe. In der Hoffnung, dass es sich bis dahin in ganz Saarbrücken herumgesprochen hat, dass es sich lohnt, zum Einkauf ausgesuchter Spezialitäten nach Burbach zu kommen.

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