Echte Ganztagsschule beginnt

Dillingen. Die Integrierte Gesamtschule Dillingen (IGS) ist jetzt nicht nur Gemeinschaftsschule, sondern auch die erste gebundene Ganztagsschule im Landkreis Saarlouis. Dass der alte und der neue Bildungsminister, Klaus Kessler und Ulrich Commerçon, gestern die neue Schulform Gemeinschaftsschule im Saarland ausgerechnet in Dillingen freigaben, lag wohl an dieser doppelten Neuerung

 Zur Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland machten die neuen Fünftklässler an der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule Dillingen Musik. Mittendrin: Klaus Kessler (von links), Patrik Lauer und Ulrich Commerçon. Foto: Thomas Seeber

Zur Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland machten die neuen Fünftklässler an der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule Dillingen Musik. Mittendrin: Klaus Kessler (von links), Patrik Lauer und Ulrich Commerçon. Foto: Thomas Seeber

Dillingen. Die Integrierte Gesamtschule Dillingen (IGS) ist jetzt nicht nur Gemeinschaftsschule, sondern auch die erste gebundene Ganztagsschule im Landkreis Saarlouis. Dass der alte und der neue Bildungsminister, Klaus Kessler und Ulrich Commerçon, gestern die neue Schulform Gemeinschaftsschule im Saarland ausgerechnet in Dillingen freigaben, lag wohl an dieser doppelten Neuerung. Passend dazu intonierten den Rockhit "The final countdown" die neuen Fünferklassen 5e1, 5e2 und 5f mit Plastikrohren und Glockenspielen - die Tage der Realschulen und Gesamtschulen sind gezählt, diese Schulformen laufen nun aus.Innerhalb kurzer Zeit wurde unabhängig von der Einführung der Gemeinschaftsschule die Idee zur ersten echten Ganztagsschule im Kreis umgesetzt: Im November 2011 fanden die Gespräche mit der Schulleitung der IGS statt, nun wagen drei Klassen mit den Eingangssprachen Englisch und Französisch den Anfang.

Ebenfalls in Rekordzeit, in nur acht Wochen, wurden die räumlichen Voraussetzungen für die echte Ganztagsschule geschaffen, berichtete Landrat Patrik Lauer stolz: Rund 75 000 Euro investierte der Landkreis als Schulträger in neue Klassen- und Arbeitszimmer, einen Ruhe- und einen Bewegungsraum mit entsprechender Gestaltung und Ausstattung - alles unter dem Grundsatz der Partizipation aller Beteiligten, betonte Lauer. Eine Mensa für diese und drei weitere Schulen im direkten Umfeld - "ein Meilenstein" - entsteht in Kürze als Neubau (die SZ berichtete), hier rechnet der Kreis mit weiteren Kosten von rund 1,85 Millionen Euro. "Frisches und gesundes Essen, das lassen wir uns einiges kosten", meinte Lauer.

Eine politische Anmerkung in Richtung des Bildungsministers gestattete sich der Landrat: "Diese Ganztagsschule ist der Versuch, den Fehler der Differenzierung zwischen langen und kurzen Gruppen in der freiwilligen Ganztagsschule aufzuheben. Denn diese kurzen Gruppen sind den Namen Ganztagsbetreuung eigentlich nicht wert." Bei aller Freude über den Ausbau der gebundenen Ganztagsschulen dürften die Freiwilligen nicht vergessen werden, mahnte Lauer an.

"Wir erwarten, dass diese Schule ein großer Erfolg wird", fasste der Landrat zusammen. Der Bedarf nach einer Ganztagsschule sei auf jeden Fall da, erklärte Schulleiterin Ruth Breuer: "Auf Anhieb konnten wir drei Klassen füllen. Die Eltern haben sich gut informiert und bewusst für diese Schulform entschieden." Die 68 Schüler kommen aus dem ganzen Landkreis Saarlouis, einige auch aus Merzig-Wadern.

 Zur Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland machten die neuen Fünftklässler an der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule Dillingen Musik. Mittendrin: Klaus Kessler (von links), Patrik Lauer und Ulrich Commerçon. Foto: Thomas Seeber

Zur Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland machten die neuen Fünftklässler an der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule Dillingen Musik. Mittendrin: Klaus Kessler (von links), Patrik Lauer und Ulrich Commerçon. Foto: Thomas Seeber

Die Organisation der auslaufenden Gesamtschule und der neuen Ganztagsschule zu managen, sei eine große Herausforderung, erklärte Breuer. So gelten zum Beispiel unterschiedliche Unterrichtszeiten: Die Kinder der gebundenen Ganztagsschule haben (bis Klassenstufe 10) täglich bis 16 Uhr Unterricht, mittwochs bis 13.30 Uhr, einschließlich einer langen Mittagspause. "Der Schulalltag ist anders strukturiert, das ist wesentlich stressfreier für Schüler wie für Lehrer", zog Breuer eine vorsichtige Bilanz der ersten Schultage.

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