ECE dementiert vorzeitiges Aus

Homburg · Seit Wochenbeginn kursieren in der Homburger Innenstadt Gerüchte, ECE habe der Stadt bereits mitgeteilt, dass das Unternehmen kein Interesse mehr an der Enklerplatz-Bebauung habe. Das Hamburger Unternehmen verneint dies. Derzeit werde der Landesentscheid geprüft. Dann folge die Entscheidung.

 ECE-Projektmanager Knut Volquardsen bei einem früheren Besuch im Jahr 2012 vor dem Homburger Rathaus am Forum. Foto: Thorsten Wolf

ECE-Projektmanager Knut Volquardsen bei einem früheren Besuch im Jahr 2012 vor dem Homburger Rathaus am Forum. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Derzeit laufen in Homburg die Neujahrsempfänge aller Parteien und Initiativen. Und wie immer, wenn viele Menschen zusammenkommen, wird schnell auch der Boden für Gerüchte bereitet. Neuestes Gerücht, das seit Anfang der Woche in der Innenstadt kursiert: ECE werde kein Einkaufszentrum auf dem Enklerplatz bauen, habe dies der Stadt bereits mitgeteilt und sich aus Homburg somit zurückgezogen. Bisher ist bekannt: Ende Dezember kam die Mitteilung aus Hamburg, dass ECE es davon abhängig mache, wie der Landesentscheid zum verkürzten Raumordnungsverfahren ausfalle. Dann werde man sehen, wie es weitergeht. Und bei diesem Stand bleibt es.

Knut Volquardsen vom ECE-Projektmanagement, der mit dem Homburger Vorhaben betraut ist, dementierte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung, das Unternehmen habe sich aus Homburg verabschiedet. "Wir prüfen derzeit juristisch den Raumordnungsbescheid. Der ist zwar für uns positiv, aber die 70 Seiten genauestens abzuprüfen, dauert halt seine Zeit." Da spiele unter anderem eine Rolle, wie die Einwände einiger Nachbarstädte bei möglichen Klagen vor Gericht bewertet werden könnten. "Selbst wenn der Landesentscheid eine gewisse rechtliche Sicherheit gibt, ist es doch eine andere Sache, wie die Gerichte letztlich entscheiden", meinte Volquardsen. Nach dieser Prüfung jedenfalls werde ECE "die Karten auf den Tisch" legen, wie und ob es in Homburg weitergeht. "In ein bis zwei Wochen dürfte dies so weit sein." In der Abwägung spiele auch eine Rolle, wie es auf dem Mietermarkt aussehe - sprich, findet der Investor attraktive Mieter für das Haus auf dem Enklerplatz. Volquardsen stritt noch einmal ab, dass die Beendigung der Mietzahlung an den Grundstückseigentümer des Enklerplatzes mit einer Beendigung des Projektes zu tun habe. Es sei lediglich darum gegangen, dass man nach der Verkleinerung des Projektes auf 16 500 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht mehr die bis dato überwiesene Mietsumme weiterzahlen wollte. Die Fläche sei schließlich auch geringer. Natürlich werde man über den Grundstückskauf wieder reden, wenn Baurecht geschaffen sei. In den Streit um die Enklerplatz-Teilsperrung sei ECE zu Unrecht hineingezogen worden. "Ein Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer ist allein Sache zwischen diesem und der Stadt."

Der Projektentwickler verneinte auch den Einwand, ECE springe in Homburg ab, weil das Unternehmen bereits in Kaiserslautern ein Center mit 23 000 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten wird. "Das hat damit nichts zu tun. Wir haben von Beginn an beide Ansiedlungen parallel vorangetrieben", so der ECE-Manager.

Auf die Gerüchte um ECE angesprochen, sagte Bürgermeister Klaus Roth: "Die schriftliche Mitteilung von ECE vom 19. Dezember hat nach wie vor Bestand." Das bedeute, die Stadt gehe davon aus, dass ECE nach wie vor am Standort Homburg festhalte und Ende Januar dann eine Entscheidung fällen werde, wie es weitergeht.

Aber es gibt noch ein anderes Gerücht: In Kürze soll sich eine Initiative aus den Reihen der Homburger Wirtschaft und Kaufmannschaft gründen, die sich für die Ansiedlung des ECE-Shoppingcenters ausspricht - quasi als Gegenstück zu den ECE-Kritikern rund um die "Allianz der Vernunft".

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