KOMMENTAR Durchwachsene Bilanz für Parteien im Saarland

Für alle Saar-Parteien hat die Bundestagswahl durchwachsene Ergebnisse. Richtig zufrieden dürfte niemand sein.

KOMMENTAR: Durchwachsene Bilanz   für Parteien im Saarland
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die CDU hat zwar drei der vier Wahlkreise direkt geholt, aber Saarbrücken nach acht Jahren wieder verloren – und das mit einem gut vernetzten Kandidaten gegen eine Newcomerin. Der Zweitstimmenanteil liegt unter dem Bundesergebnis und zeigt die höchsten Verluste zu 2013 – kein Erfolg wie bei der Landtagswahl.

Das ist bei der SPD Saar anders. Trotz Verlusten liegt sie fast sieben Prozentpunkte über dem Ergebnis im Bund – das zweitbeste Ergebnis eines Landesverbandes. Mit Josephine Ortleb stellt sie die Überraschungssiegerin in Saarbrücken. Schönheitsfehler: SPD-Landes­chef Heiko Maas konnte den Wahlkreis Saarlouis nicht holen. Er hatte mit seinem Kabinettskollegen Peter Altmaier allerdings starke Konkurrenz. Der Frust über den Wahlausgang im Bund scheint bei hiesigen Sozialdemokraten besonders groß. Der Gang in die Opposition hat viele Anhänger.

Das Zweitstimmenergebnis der Linken im Land liegt drei Prozentpunkte über dem Bund und der vergangenen Wahl. Der Lafontaine-Effekt lässt aber erkennbar nach – wie schon seine Unterstützung für den heimischen Spitzenkandidaten und innerpateilichen Gegner Thomas Lutze. Die ganz starken Zeiten der Linken im Saarland scheinen vorbei.

AfD, FDP und Grüne blieben an der Saar hinter den Bundeswerten. Strahlende Sieger sehen anders aus.

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