Großrazzia der Saar-Polizei Durchsuchung im Rotlichtmilieu: Bandenkopf verhaftet

Saarbrücken · Der 51-Jährige Kopf der Bande soll noch am Donnerstag beim Saarbrücker Amtsgericht vorgeführt werden. Ihm wird das gewerbsmäßige Einschleusen von Ausländern vorgeworfen.

 Der 51-Jährige Bandenkopf wurde in Freiburg verhaftet. (Symbolbild)

Der 51-Jährige Bandenkopf wurde in Freiburg verhaftet. (Symbolbild)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Bei einer großangelegten bundesweiten Razzia im Prostitutionsgewerbe hat die Polizei am Donnerstagmorgen einen 51-jährigen Deutsch-Brasilianer in Freiburg verhaftet. Der Mann soll laut Polizei Mitglied einer bundesweit agierenden Gruppe sein. Ihm wird vorgeworfen, transsexuelle brasilianische Staatsangehörige zur Prostitution illegal nach Deutschland eingeschleust zu haben. Für die Einschleusung hätten der 51-Jährige und seine Komplizen bis zu 15 000 Euro von den Brasilianerinnen gefordert. Das Geld mussten sie laut Polizei zunächst im Prostitutionsgewerbe „abarbeiten“. Der Menschenhändlerring habe den Opfern weiterhin Telefondienste zur Terminvereinbarung zur Verfügung gestellt, organisierte Werbemaßnahmen und Unterkünfte, für die die Prostituierten ebenfalls zahlen mussten. Noch am Donnerstag soll der Kopf der Bande beim Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt werden. Außerdem vollstreckte die Polizei mehrere Arrestbeschlüsse und sicherte umfangreiches Beweismaterial.

Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern lief bereits seit dem Jahr 2017.

Unter der Führung des Landespolizeipräsisiums Saarland durchsuchten bundesweit mehr als 100 Polizeibeamte insgesamt 16 Objekte ins sieben Bundesländern. 30 saarländische Polizisten waren in die Durchsuchung zweier Objekte in Saarbrücken und im Nordsaarland eingebunden.

(red)
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