Durchnässte Akten und unbewohnbare Büros

Quierschied. Nach den unwetterartigen Regenfällen vom vergangenen Freitag ist im Quierschieder Rathaus nichts wie es mal war. Hagelkörner verstopften die Abflüsse auf dem riesigen Flachdach (wir berichteten). Das Wasser suchte sich einen anderen Weg nach unten, lief durch Decken, den Fahrstuhl und durch das Treppenhaus, kam teilweise durch die Eingangstür wieder raus

Quierschied. Nach den unwetterartigen Regenfällen vom vergangenen Freitag ist im Quierschieder Rathaus nichts wie es mal war. Hagelkörner verstopften die Abflüsse auf dem riesigen Flachdach (wir berichteten). Das Wasser suchte sich einen anderen Weg nach unten, lief durch Decken, den Fahrstuhl und durch das Treppenhaus, kam teilweise durch die Eingangstür wieder raus. Die Folge waren kaputte Decken, nasse Teppiche und nasse Akten in den Büros, vor allem in den oberen drei Etagen. Nichts funktionierte mehr: kein Licht, keine Telefonanlage. Noch am Freitagabend hatten Mitarbeiter alle elektronischen Geräte in den Kultursaal geschafft. Der hatte nichts abbekommen.

Nach Angaben von Bürgermeisterin Karin Lawall müssen die oberen drei Etagen auf Anordnung eines Gesundheitsfachmannes und eines Arbeitsmediziners geräumt werden. Beide sahen sich gestern die nasse Bescherung im Quierschieder Verwaltungssitz an. Wie Lawall erläutert, zieht das Bauamt in das Obergeschoss der Alten Post. Die ist ein paar Schritte oberhalb des Rathauses. Das Gebäude gehört dem Abwasserwerk der Gemeinde.

Kämmerei und Kasse werden im Kultursaal untergebracht. "Aber nur vorübergehend", betont Lawall. Denn hier seien die klimatischen Verhältnisse problematisch. Das Hauptamt mit den Bereichen Kultur und Schulen kommt ins Konferenzzimmer und in Teile der Bücherei unter dem Kultursaal. Nach Angaben der Verwaltungschefin können das Einwohnermeldeamt, die Ortspolizei und die Infothek im Erdgeschoss bleiben. Dort werden auch die beiden Kontaktbereichsbeamte der Polizei untergebracht.

Lawall selbst zieht mit ihrem Vorzimmer in das Gebäude gegenüber dem Rathaus ein. Sie bezieht die Büros des Schiedsmannes und des Ortsvorstehers. In einem weiteren Raum wird das Personalamt untergebracht.

Wie Lawall gestern erklärte, sehen sich heute Bausachverständige und Experten der Versicherung die Schäden im Rathaus an. "Erst wenn deren Gutachten vorliegen, können wir entscheiden, wie es mit dem Rathaus weitergeht", sagt Lawall. Die Bürgermeisterin betont: "Ich gehe davon aus, dass wir das Gebäude nicht abreißen müssen, sondern es sanieren können." Allerdings sei die Gemeinde dabei auf die Hilfe des Landes angewiesen. Lawall bittet die Bevölkerung um Verständnis für eventuelle Verzögerungen bei der Verwaltung.

Auf einen Blick

Der EVS (Entsorgungsverband Saar) fährt am kommenden Freitag und auch am Samstag (10. und 11. Juli) in der Gemeinde Quierschied Sperrmüll und Elektroschrott ab. Die Sammlung wird gezielt in den Straßen durchgeführt, die von der Kommune als stark betroffen gemeldet wurden.

Informationen hierzu gibt es unter der kostenlosen Servicenummer des EVS, Tel. 0800 5000-714, und bei der Gemeindeverwaltung, Tel. (0 68 97) 961-0. red

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