Drogen als Putzmittel im Angebot

St. Ingbert. Die Händler so genannter Designerdrogen werden immer raffinierter. Im Internet werden diese Drogen mittlerweile als Duftstoffe, Badesalz, Fensterreiniger oder Raumspray angeboten. Das berichteten Sachverständige gestern bei einem Expertentreffen mit dem Schwerpunkt "Drogenerkennung - Prävention durch Intervention"

St. Ingbert. Die Händler so genannter Designerdrogen werden immer raffinierter. Im Internet werden diese Drogen mittlerweile als Duftstoffe, Badesalz, Fensterreiniger oder Raumspray angeboten. Das berichteten Sachverständige gestern bei einem Expertentreffen mit dem Schwerpunkt "Drogenerkennung - Prävention durch Intervention". Aus ihrer Sicht gehört es zur Prävention, die Veränderungen des Drogenmarkts zu beobachten. In Internet-Foren tauschten Konsumenten Erfahrungen und Bezugsquellen aus. Ständig kämen neue chemische Verbindungen auf den Markt, die mit wenigen Mausklicks bestellt werden könnten. Oft sei vollkommen unklar, was die Drogen aus dem Internet genau enthalten, auch über Langzeitfolgen und Nebenwirkungen sei dem Konsument nichts bekannt. Solche Substanzen fielen nicht automatisch unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), sondern müssten dort erst aufgenommen werden."Das BtMG ist immer einen Schritt hinterher", sagte Andreas Ewald, Leiter der Toxikologie an der Universität des Saarlandes, auf der Veranstaltung des Landesinstituts für Präventives Handeln in der St. Ingberter Stadthalle. "Es ist eine Überlegung wert, ganze Wirkstoffgruppen ins BtMG aufzunehmen", meinte Professor Thomas Krämer vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich. Mit einer solchen Änderung wäre es seiner Meinung nach möglich, ganze Stoffgruppen zu erfassen und somit auszuschließen, dass durch geringe Veränderungen der chemischen Struktur eines Stoffs eine neue zeitverzögerte Aufnahme ins BtMG nötig wird. rah

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