Dreßler macht den Abflug
Völklingen. Die Handballer der HSG Völklingen sind stinksauer auf Stefan Dreßler. Trotz einer festen Zusage, auch in der kommenden Saison in der RPS-Oberliga für die HSG zu spielen, hat der Torwart sein Wort gebrochen und ist zum Ligakonkurrenten VTZ Saarpfalz gewechselt
Völklingen. Die Handballer der HSG Völklingen sind stinksauer auf Stefan Dreßler. Trotz einer festen Zusage, auch in der kommenden Saison in der RPS-Oberliga für die HSG zu spielen, hat der Torwart sein Wort gebrochen und ist zum Ligakonkurrenten VTZ Saarpfalz gewechselt. Völklingens sportlicher Leiter Stefan Hoff lässt daher kein gutes Haar an dem 22-Jährigen: "Stefan Dreßler hat mir mündlich und per Handschlag zugesagt, weiter für uns zu spielen. Wir waren uns auch in finanzieller Hinsicht einig. Dass er dann im Nachhinein einfach weggegangen ist, war an Charakterlosigkeit nicht zu überbieten. Es ist doch kein Wunder, dass die Enttäuschung bei uns groß ist."
Parallele zum Fall Birk
Auch Völklingens Trainer Marek Kordowiecki sieht das so. Er sagt zum Abflug von Dreßler: "Er hat sich bei uns zu einem guten Torhüter entwickelt. Ich hätte aber wenigstens erwartet, dass er sich von uns verabschieden würde." Dreßler hat zwei Jahre in Völklingen gespielt, er kam 2008 vom TBS Saarbrücken. Eine überragende Leistung bot er zuletzt beim 28:21-Sieg in der Aufstiegs-Relegation gegen den TuS Weibern, als er unter anderem fünf Strafwürfe abwehrte. Dank dieses Erfolgs gegen den Rheinlandmeister hatte sich Völklingen letztendlich für die RPS-Oberliga qualifiziert.
Im Internet unter "maenner. oberliga-rps.de" erläutert Stefan Dreßler den Grund für seinen Wechsel zur VTZ. Neben der sportlichen Perspektive habe sich der Weg von seinem Wohnort Niederwürzbach nach Zweibrücken erheblich reduziert. Desweiteren sei er mit den Brüdern Johannes und David Leffer befreundet, die beide für die VTZ spielen. " Ich wünsche mir, eine gute Saison spielen zu können", so Dreßler.
Kurios: Auch bei Dreßlers früherem Verein, dem TBS, gibt es erhebliche Verstimmungen, weil ein Spieler kurzfristig zur VTZ gewechselt ist. Kreisläufer Andreas Birk, ein ehemaliger Völklinger, hatte dem TBS eigentlich eine Zusage gegeben und ist dann doch zur VTZ Saarpfalz abgewandert.
Ein Ungar für den Rückraum
Zurück zur HSG Völklingen: Dort muss im Tor der 46-jährige Routinier Dominik Thiery auf jeden Fall weitermachen. Er wird sich die Position zwischen den Pfosten nun mit dem Franzosen Julien Santanini teilen. Und: Es gibt positive Tendenzen, was die Verpflichtung eines neuen Rückraumspielers angeht. Der sportliche Leiter Stefan Hoff erklärt: "Es ist der ungarische Erstligaspieler Peto Norbert, der schon bei uns im Training war. Er hat auch in einem Testspiel einen sehr guten Eindruck hinterlassen." Die HSG rechne damit, so Hoff, dass der 22 Jahre alte Norbert Anfang August zur Mannschaft stößt. Darüber hinaus hat die HSG Völklingen dem Vernehmen nach Kontakt zu einem weiteren ausländischen Rückraumspieler.