Drei Tote nach Schüssen in Praxis

Weilerbach · Weilerbach. Tödliche Schüsse eines Patienten: Ein 78-jähriger Mann hat gestern in einer Arztpraxis im westpfälzischen Weilerbach (Landkreis Kaiserslautern) zwei Ärzte erschossen. Auf der Flucht schoss der Mann zudem einen Polizisten an, anschließend nahm er sich in seinem Haus das Leben. Das teilte die Polizei in Kaiserslautern mit. Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar

 Polizei und Rettungskräfte stehen vor der Arztpraxis im pfälzischen Weilerbach. Hier hat gestern ein 78-Jähriger zwei Mediziner erschossen. Später richtete er sich selbst. Foto: dpa/Joachim Ackermann

Polizei und Rettungskräfte stehen vor der Arztpraxis im pfälzischen Weilerbach. Hier hat gestern ein 78-Jähriger zwei Mediziner erschossen. Später richtete er sich selbst. Foto: dpa/Joachim Ackermann

Weilerbach. Tödliche Schüsse eines Patienten: Ein 78-jähriger Mann hat gestern in einer Arztpraxis im westpfälzischen Weilerbach (Landkreis Kaiserslautern) zwei Ärzte erschossen. Auf der Flucht schoss der Mann zudem einen Polizisten an, anschließend nahm er sich in seinem Haus das Leben. Das teilte die Polizei in Kaiserslautern mit. Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar. "Wir wissen nur, dass der Mann Patient in der internistischen Praxis war", sagte ein Polizeisprecher. Ob Patienten zum Zeitpunkt der Schüsse in der Praxis waren, konnte er zunächst nicht sagen. Es sei aber anzunehmen. Nach Angaben von Bürgermeister Horst Bonhagen wird das Praxispersonal von Notfallseelsorgern betreut.

Täter flüchtete zu Fuß

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der 78-Jährige am Nachmittag gegen 15.30 Uhr in der Praxis mehrere Schüsse abgefeuert. Zwei Ärzte wurden getroffen. Die beiden Mediziner, 48 und 63 Jahre alt, erlagen kurze Zeit später ihren Verletzungen. Eine 60 Jahre alte Arzthelferin wurde durch einen Streifschuss leicht verletzt

Nach den Schüssen in der Gemeinschaftspraxis flüchtete der Täter noch vor Eintreffen der Polizei zu Fuß. Diese nahm die Verfolgung auf. Dabei schoss der Tatverdächtige auf offener Straße um sich und verletzte einen Polizisten am Hals. Der Angeschossene konnte nach einer Behandlung die Klinik am Abend wieder verlassen.

Nachdem der 78-Jährige sich in sein Haus in Weilerbach geflüchtet hatte, stürmte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) das Gebäude. Wenig später entdeckten die Beamten den toten 78-Jährigen. Er hatte sich den Angaben zufolge selbst erschossen.

"Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren", sagte der Polizeisprecher. Von einem Amoklauf wollte er nicht sprechen.

Der Tatort befindet sich nach Polizeiangaben in einem Gebäude mit mehreren Arztpraxen. Das Haus, in dem sich der Rentner das Leben nahm, war weiträumig abgesperrt. Augenzeugen berichteten von Einschusslöchern unter anderem am Hauseingang.

Ein Dorf unter Schock

"Die erschossenen Ärzte waren Allgemeinmediziner, ihre Praxis ist eine Institution hier in Weilerbach", sagte Bürgermeister Bonhagen, dessen Hausarzt ebenfalls unter den Toten ist. Der Bürgermeister zeigte sich fassungslos angesichts der furchtbaren Tat: "Weilerbach ist bestürzt und unter Schock." Die Nachricht von den Todesschüssen habe sich rasch in der und 4600 Einwohnern zählenden Gemeinde herumgesprochen.

Die Polizei in Kaiserslautern hat für heute Morgen um 10 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz mit der Staatsanwaltschaft angekündigt. Dann sollen bereits nähere Hintergründe zu der Tat bekannt gegeben werden. dpa/dapd

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