Drei Personen war die Wahl verwehrt

Friedrichsthal/Quierschied/Sulzbach · Wahl-Nachlese in unserer Region mit interessanten Randerscheinungen

Zwar hat es bei der Landtagswahl im Saarland am vorigen Sonntag nach reinen Zahlen über 20 000 Wahlberechtigte weniger gegeben als noch vor fünf Jahren, dennoch waren fast 50 000 Bürgerinnen und Bürger mehr zu den Urnen gegangen. Ein Landestrend, der sich auch in Quierschied, Sulzbach und Friedrichsthal widerspiegelt.

So wurden in Quierschied 7781 Stimmen abgegeben, das sind 72,1 Prozent. ,,Es war für mich ein eher ruhiger Wahlsonntag", sagt Bürgermeister Lutz Maurer, der zum ersten Mal Gemeindewahlleiter war: ,,Das Team von über 150 Wahlhelferinnen und Wahlhelfern arbeitete gewohnt eingespielt." Die Quierschieder Ergebnisse waren bereits um 18.52 Uhr bei der Landeswahlleiterin gemeldet. ,,Wir mussten zwei Personen die Wahl verweigern", berichtet Quierschieds Hauptamtsleiter Axel Matheis vom einzig nennenswerten Vorfall während der Stimmabgabe, ,,beide hatten keinen Wahlschein, aber einen Sperrvermerk wegen Briefwahl. Das System funktioniert also."

Ohne Probleme wurden auch in Friedrichsthal 5513 Stimmen ausgezählt - das entspricht 65,3 Prozent der Wahlberechtigten und damit etwa 600 mehr als 2012. Rund 90 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sorgten in Friedrichsthal, Bildstock und Maybach bei strahlendem Sonnenschein für einen geordneten Ablauf. In allen Kommunen gab es für diese ehrenamtliche Tätigkeit das sogenannte Erfrischungsgeld - ein eher symbolischer Betrag von 15 Euro. ,,Wir hatten den Fall, dass ein Mitbürger erst vor kurzer Zeit nach Friedrichsthal gezogen ist", sagt Hauptamtsleiter Christian Jung, ,,da man aber mindestens drei Monate hier gemeldet sein muss, durfte der Mann leider nicht an der Wahl teilnehmen."

Das vorläufige Endergebnis aus Friedrichsthal ging um 19.03 Uhr bei der Landeswahlleitung ein, und damit nur zwei Minuten nach dem aus Sulzbach. Dort wurde mit 64,7 Prozent das deutlich schlechteste Ergebnis in Sachen Wahlbeteiligung der drei Kommunen in unserem Verbreitungsgebiet erreicht - 8226 Menschen gaben ihre Stimme ab, immerhin aber gut 600 mehr als bei den letzten Landtagswahlen. 185 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz. ,,Man darf nicht vergessen, dass eine solche Wahl auch für die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden eine große Herausforderung und Belastung ist. Für ihre engagierte Mitarbeit möchte ich auch mal Danke sagen", stellte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam einen oft vergessenen Aspekt in den Mittelpunkt. Und: ,,Ich bin sehr froh, dass am Sonntag von der viel zitierten Politikverdrossenheit nichts zu sehen war."

Die Ergebnisse der einzelnen Parteien mag doch jeder aus seinem eigenen Blickwinkel unterschiedlich beurteilen, ein Gewinner scheint jedoch festzustehen - zumindest für die, die es wie Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis sehen: ,,Die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung ist ein Indiz für das große Demokratieverständnis der Saarländerinnen und Saarländer. Das ist höchst erfreulich."

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Ortsteil-Ergebnisse wenig aussagekräftig Nach Landtags- und Bundestagswahlen hat die SZ bislang die Ergebnisse nach Stadt- und Ortsteilen aufgegliedert dargestellt. Das ist aber wegen der steigenden Zahl der Briefwähler nur noch wenig aussagekräftig. Denn: Briefwahlstimmen werden nicht Stadtteilen oder Dörfern zugeordnet. So wird etwa bei der Wahlbeteiligung ein viel zu niedriger Wert ausgewiesen. Deshalb beschränken wir uns auf die Veröffentlichung der Stadt- und Gemeinde-Ergebnisse. Bei den Kommunalwahlen werden in der Saarbrücker Zeitung selbstverständlich auch weiterhin die Ortsratswahl-Ergebnisse veröffentlicht.

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