Drei Neulinge kämpfen in Ottweiler um den Rathaussessel

Ottweiler · Ottweiler. Einen ausgeprägten kommunalpolitischen "Stallgeruch" oder Erfahrungen in der Rathausarbeit hat keiner der drei Kandidaten, die am kommenden Sonntag, 11. März, zur Bürgermeisterwahl in Ottweiler antreten. Es geht um die Nachfolge von Hans-Heinrich Rödle (SPD), der bereits seit August 1990 als Rathauschef im Amt ist

Ottweiler. Einen ausgeprägten kommunalpolitischen "Stallgeruch" oder Erfahrungen in der Rathausarbeit hat keiner der drei Kandidaten, die am kommenden Sonntag, 11. März, zur Bürgermeisterwahl in Ottweiler antreten. Es geht um die Nachfolge von Hans-Heinrich Rödle (SPD), der bereits seit August 1990 als Rathauschef im Amt ist. Rödle (67) scheidet Ende September aus Altersgründen aus.Der von der SPD nominierte Uwe Meiser will die Reihe der sozialdemokratischen Bürgermeister in der alten Residenzstadt fortsetzen. Meiser, seit 1988 SPD-Mitglied, ist stellvertretender kaufmännischer Direktor der Marienhausklinik in Ottweiler. Der 53-Jährige ist als einziger der drei Bewerber gebürtiger Ottweiler und wohnt heute mit Ehefrau und Tochter im Stadtteil Mainzweiler, wo er im Ortsrat mitarbeitet. Als gelernter Bankkaufmann traut sich Meiser das Haushaltsmanagement im hoch verschuldeten Ottweiler zu. Eine große Herausforderung sieht er daneben im demografischen Wandel. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein soziales Netzwerk für die ältere Generation will er in den Vordergrund stellen.

Für die CDU geht Holger Schäfer ins Rennen. Der 44-jährige Oberstleutnant hat nach dem Fachabitur bei der Bundeswehr Karriere gemacht, war unter anderem Adjutant des Nato-Oberbefehlshabers für Nordeuropa und UN-Blauhelm auf dem Balkan. Verwaltungserfahrung hat er zuletzt als Stabschef der Luftlandebrigade 26 in Saarlouis gesammelt. Der gebürtige Saarbrücker wohnt mit Ehefrau und zwei Töchtern seit neun Jahren in Ottweiler. Schäfer wirbt mit dem unverstellten Blick des von außen Kommenden. Er will über die Parteigrenzen hinaus ein "Wir-Gefühl" in Ottweiler aktivieren und verspricht mehr Transparenz bei kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen.

Dritter im Bewerber-Bund ist der promovierte Diplom-Biologe Paul Distler (51). Der selbstständige Unternehmensberater hat an der Spitze einer Bürgerinitiative gegen die Rathauspläne für die B 41 gekämpft. Die angestrebte Verlegung der Ottweiler Hauptverkehrsachse auf den Gleiskörper der Bahn wurde bei einer offiziellen Einwohnerbefragung im vergangenen September dann auch abgelehnt. Distler, der sich mit seiner Ehefrau und zwei Töchtern 2006 in Ottweiler niedergelassen hat, will als "Vordenker" Entwicklungen in Ottweiler anstoßen - etwa in Richtung Tourismus- und Gesundheitsstadt.

Der Bürgermeister wird für acht Jahre gewählt. Sollte am Sonntag kein Bewerber die absolute Mehrheit erreichen, kommt es am 25. März, dem Tag der Landtagswahl, zur Stichwahl. gth

Foto: Privat

Foto: SZ-Archiv

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort