Drei Jahrzehnte Spiel und Spaß in den Ferien

Hühnerfeld

Hühnerfeld. Es ist ein ganz besonderer Geburtstag, der am Sonntag im Pfarrheim neben der katholischen Kirche in Hühnerfeld gefeiert wird: "Seit 30 Jahren veranstaltet die Katholische Jugend Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche", erklärt Georg Kannengießer, Teilnehmer der ersten Stunde und seit zweieinhalb Jahrzehnten Betreuer, "übers Internet haben wir nun alle Teilnehmer eingeladen - über 100 haben sich bislang angemeldet".Mehr als 1600 Kinder- und Jugendliche waren bislang bei den Jugendfreizeiten dabei, besliebtestes Reiseziel war in all den Jahren der Schafzüchterhof "de Stolp" auf der niederländischen Insel Texel.

"Das war für uns 1981 schon ganz große Welt, ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer", erzählt Kannengießer, "wir haben mit 18 Jungs in einem Zimmer direkt neben dem Schafstall gewohnt".

Anfänglich hatte man eine Köchin dabei, mittlerweile kochen die Betreuer selbst. Die Teilnehmer übernehmen Küchen-, Ordnungs- und Reinigungsdienste. Die Programme sind abwechslungsreich: Fahrradtouren, Besichtigungen, Ausflüge, Kutterfahrten und natürlich alle Beschäftigungen, die sich an einem Strand bieten. "Und weil es eine katholische Freizeit ist, gibt es auch mal einen Gottesdienst oder ein Gebet beim Essen", sagt Kannengießer und ergänzt lächelnd: "Aber bei uns kann jeder mitfahren. Da spielt die Konfession keine Rolle."

Größere Unfälle blieben in all den Jahren aus - nur den Armbruch eines Teilnehmers und den Beinbruch eines Betreuers gab es zu beklagen.

1987 wurde es aber im Ötztal einmal richtig gefährlich. Da saß die ganze Gruppe vier Tage lang wegen katastrophalen Wetters in einer Hütte auf 1600 Metern ohne Strom, Wasser oder Telefon fest. "Wir hatten soviel Spaß, dass niemand Angst hatte", sagt der 48-jährige Kannengießer rückblickend.

Bei derartigen Freizeiten entstehen naturgemäß viele Freundschaften und erste Liebeleien. "Es gibt auch sogenannte Lagerhochzeiten - die dauern dann, bis der Busfahrer sie scheidet". Doch aus so mancher Ferienliebe habe sich auch der Bund fürs Leben entwickelt. Da ist es kaum verwunderlich, dass mittlerweile schon die Kinder der früheren Teilnehmer mit auf Tour gehen. "Ich werde noch oft von Menschen angesprochen, die irgendwann mal mitgefahren sind. Nicht alle erkennt man auf Anhieb", erzählt Georg Kannengießer, dessen Frau und drei Kinder ebenfalls immer dabei sind, "einen Satz höre ich aber immer wieder: Es waren mit die schönsten Tage in unserem Leben".

Und so verwundert es kaum: Die Freizeit 2012 nach Kroatien ist fast schon wieder ausgebucht.

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