"Drei Goldmedaillen wären super"

Saarlouis. Von Nervosität keine Spur. "Drei Goldmedaillen wären super", sagt Petrissa Solja. Die Tischtennis-Spielerin vom TTSV Fraulautern ist vor den Jugendeuropameisterschaften, die vom 15. bis 24. Juli in Kasan (Russland) stattfinden, optimistisch. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hat fünf Mädchen, fünf Jungen sowie jeweils vier Schülerinnen und vier Schüler für die 54

 Petrissa Solja gilt als eines der größten Talente des deutschen Tischtennissports. In der Liga schlägt sie für den TTSV Fraulautern auf. Seit gestern spielt sie bei der Jugend-Europameisterschaft. Foto: rup

Petrissa Solja gilt als eines der größten Talente des deutschen Tischtennissports. In der Liga schlägt sie für den TTSV Fraulautern auf. Seit gestern spielt sie bei der Jugend-Europameisterschaft. Foto: rup

Saarlouis. Von Nervosität keine Spur. "Drei Goldmedaillen wären super", sagt Petrissa Solja. Die Tischtennis-Spielerin vom TTSV Fraulautern ist vor den Jugendeuropameisterschaften, die vom 15. bis 24. Juli in Kasan (Russland) stattfinden, optimistisch. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hat fünf Mädchen, fünf Jungen sowie jeweils vier Schülerinnen und vier Schüler für die 54. kontinentalen Titelkämpfe nominiert. Die 17-jährige Solja ist dabei die größte deutsche Hoffnung auf Medaillen. Kein Wunder: Die Fraulauternerin ist die aktuelle Nummer drei der aktuellen U18-Europarangliste.

Dabei sein ist nicht alles

"Ja, ich darf mitfahren", legt Solja unbeabsichtigt die Betonung auf das Wörtchen "darf". Denn auch wenn sie bereits zum fünften Mal bei Europameisterschaften dabei ist, war diese Nominierung nicht selbstverständlich. In der Vergangenheit wurde sie vom DTTB zu internationalen Wettkämpfen bisweilen auch nicht nominiert. Der Grund: Unstimmigkeiten zwischen dem DTTB und der Familie Solja. Doch dazu möchte sich Petrissa am liebsten gar nicht mehr äußern. "Ich bin einfach nur sehr froh, dass ich nach Kasan fahre."

Aber dabei sein ist nicht alles für die deutsche Nummer eins. In gleich drei Disziplinen und in der Mannschafswertung rechnet sie sich Chancen auf den Sieg aus. Das deutsche Team wird von Petrissa angeführt und ist an Nummer eins gesetzt. Im Mixed spielt die Linkshänderin zusammen mit Frederik Jost vom TTC Weinheim. "Die Chancen im Mixed kann ich am wenigsten einschätzen, da ich meinen Mitspieler kaum kenne", gibt Solja zu. Im Doppel schlägt sie zusammen mit der Rumänin Bernadette Szocs auf. Die ist auch gleichzeitig eine ihrer größten Konkurrentinnen im Einzel. "Aber ich habe eigentlich keine Angstgegner", sagt die Nummer eins der deutschen Jugendrangliste selbstbewusst. "Doch bei dem K.o.-System darf ich mir keine Ausrutscher erlauben."

Nervös ist sie nicht. Nach zwei Vorbereitungslehrgängen in Heidelberg und Düsseldorf fühlt sich Solja fit und bestens vorbereitet. Sie trainiert täglich - nach der Schule. Seit letztem Jahr besucht "Peti", wie sie von allen genannt wird, die Fachoberschule in Saarlouis. Dort ist sie sogar Klassenbeste, wie Vater und Trainer Pavel Solja stolz erzählt. Wenn sie daheim bei der Familie in Wörth am Rhein ist, trainiert sie meist mit ihm zusammen im Keller. Im Saarland trainiert sie oft bei Olga Nemes am Olympiastützpunkt oder in den umliegenden Vereinen. "Dadurch, dass ich im Saarland zur Schule gehe, hat sich für mich nichts geändert. Ich habe weiterhin genug Zeit, zum Trainieren", sagt die ehrgeizige Schülerin. Nur für eines bleibt neben Schule und Tischtennis keine Zeit mehr: für andere Hobbies. Doch das macht Solja wenig aus. Erst recht nicht, wenn nächste Woche noch die eine oder andere Goldmedaille zur ihrer Sammlung dazukommen sollte. "Die Chancen im Mixed kann ich am wenigsten einschätzen."

Petrissa Solja über ihre Aussichten

bei der EM

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