Drei Generationen und nur Vorteile

St. Johann. Sie sind sich nicht in allem einig, aber dass ihre Zusammenarbeit nur Vorteile bringt, finden alle drei: Udo Weiler, 66 Jahre alt, Karin Milius, 41, und Alexander Kessler, 28, die Köpfe hinter den "Gamma Manufakturküchen" in St. Johann. Udo Weiler gründete den Betrieb 1984 unter dem Namen "Gamma Küchen mit System" in Nonnweiler

 Alexander Kessler (28), Karin Milius (41) und Udo Weiler (66) profitieren voneinander. Foto: Adriane Palka

Alexander Kessler (28), Karin Milius (41) und Udo Weiler (66) profitieren voneinander. Foto: Adriane Palka

St. Johann. Sie sind sich nicht in allem einig, aber dass ihre Zusammenarbeit nur Vorteile bringt, finden alle drei: Udo Weiler, 66 Jahre alt, Karin Milius, 41, und Alexander Kessler, 28, die Köpfe hinter den "Gamma Manufakturküchen" in St. Johann. Udo Weiler gründete den Betrieb 1984 unter dem Namen "Gamma Küchen mit System" in Nonnweiler. Karin Milius übernahm 2010 nach dem Umzug in die Landeshauptstadt und der Neugründung als "Gamma Manufakturküchen" die Leitung. Architekt Alexander Kessler stieß vor einem halben Jahr frisch diplomiert dazu. "Durch meine Erfahrung kann ich den anderen helfen, Fehler zu vermeiden, die ich schon einmal gemacht habe", erklärt Weiler die Vorzüge der generationenübergreifenden Arbeit. Und kann auch mal den Eifer der Jugend bremsen: "Ein Kunde von Alexander wollte eine aufwendige Edelstahl-Arbeitsplatte einbauen lassen", erzählt Weiler: "Seine Vorstellung war aber technisch nicht umsetzbar, wie ich aus einem ähnlichen Fall aus meiner Vergangenheit gelernt hatte. Damals musste ich mein Lehrgeld zahlen. Alexander wollte ich diese Lektion ersparen." Zu dritt hätten sie dann entschieden, den Wunsch abzuweisen. Auch Karin Milius profitiert von Weilers Erfahrung. Sie ist seit 2010 Hauptgesellschafterin. Zwar wurde die Firma in diesem Jahr offiziell neu gegründet und der Name leicht geändert, doch die Kontakte zu Herstellern und Kunden blieben bestehen. So sei sie "direkt an die Spitze eines etablierten Betriebes gelangt".Udo Weiler erkrankte 2009 schwer und konnte sein Unternehmen nach 25 Jahren vorübergehend nicht mehr führen. Gerade noch rechtzeitig fand er Karin Milius als Nachfolgerin. "Ohne sie hätte ich den Laden dichtgemacht", erzählt er. Er begleitet sie nun, nach erfolgreicher Therapie, als Seniorpartner. "Die unangenehmen Sachen muss ich nicht mehr erledigen", sagt er lächelnd. Denn Buchhaltung und Personalmanagement liegen jetzt in der Hand von Milius. Er konzentriert sich auf Kundenbetreuung und Küchenplanung.

Dabei helfe ihm, dass Kessler, der Dritte im Bunde, frisch von der Hochschule kommt, sagt Weiler: "Er weiß, was aktuell angesagt ist." Nachteile ihrer generationenübergreifenden Arbeit sehen die drei nicht. Weiler wäre mittlerweile eigentlich in Rente. Aber aufhören? Sofort schüttelt Alexander Kessler den Kopf. Er will den Senior nicht missen. Milius scherzt: "Unser Studio ist ebenerdig, da kann er noch mit dem Rollator rein." Trennen will sich Udo Weiler von seinem Job noch lange nicht: "Es ist mein einziges Hobby."

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