Dreckproblem kehrt mit neuem Asphalt wieder

Saarbrücken. Tausendfach kleben Kaugummis hart wie Zement an den Gehwegplatten in der Saarbrücker Fußgängerzone. Die widerlichen kleinen Punkte übersäen die rötlichen Platten in der Bahnhofstraße. Die Stadtreiniger haben schon viel versucht, um sie zu beseitigen. Vergeblich

 Überall kleben Kaugummis in der Bahnhofstraße. Die Stadt kämpft gegen diese klebrige Angelegenheit mit einer Maschine, die 160 Grad heißen Wasserdampf erzeugt. Fotos: Becker&Bredel

Überall kleben Kaugummis in der Bahnhofstraße. Die Stadt kämpft gegen diese klebrige Angelegenheit mit einer Maschine, die 160 Grad heißen Wasserdampf erzeugt. Fotos: Becker&Bredel

 Die Asphaltarbeiten in der Bahnhofstraße haben begonnen.

Die Asphaltarbeiten in der Bahnhofstraße haben begonnen.

Saarbrücken. Tausendfach kleben Kaugummis hart wie Zement an den Gehwegplatten in der Saarbrücker Fußgängerzone. Die widerlichen kleinen Punkte übersäen die rötlichen Platten in der Bahnhofstraße. Die Stadtreiniger haben schon viel versucht, um sie zu beseitigen. Vergeblich. Zwar klappte 1998 der Versuch, die Flecken mit einem Schockfroster, Preis 100 000 Euro, von den Steinen zu holen. Aber die Kältemaschine war der Stadt zu teuer. 2008 folgte der nächste Versuch im Kampf gegen die Kaugummis. Die Reinigungsmaschine stößt 160 Grad heißen Wasserdampf aus, dem Chemikalien beigemischt sind. Das löst die Kaugummis gut von den Platten. Der Sieg über den Dreck hat seinen Preis. Jährlich kostet die Entfernung der Kaugummis mit dieser Maschine die Stadt und damit ihre Bürger 90 000 Euro. Das teure, aber bewährte Verfahren stößt auf einem anderen Belag an seine Grenzen: auf Asphalt. Und ausgerechnet der wird gerade auf einen Teil der Bahnhofstraße aufgetragen. Diesen Asphalt könnte die Dampf-Maschine beschädigen, wie der Leiter des Straßenbauamtes, Werner Gaspard, einräumt. Asphalt vertrage die hohen Temperaturen des Reinigungsgemischs womöglich nicht. Gaspards Leute müssen nun rausfinden, wie sie die Kaugummis wegkriegen, ohne den Asphalt kaputtzumachen. Der neue Belag kommt aus Richtung Viktoriastraße auf die ersten hundert Meter der Bahnhofstraße. Gaspard sagt warum: Die vielen Lieferwagen haben über die Jahre zu viele Platten beschädigt. Und die Stadt musste sie ständig ersetzen. Nun also kommen dort in die Bahnhofstraße 500 Quadratmeter gefärbter Asphalt, der zu den rötlichen Gehwegplatten passen soll. Etwa 30 Tonnen Asphalt werden die Arbeiter auftragen, wie der technische Leiter der Firma Wolff, Peter Demuth, sagt. "Mit dem Asphalt arbeiten wir wirtschaftlicher", begründet Gaspard die Entscheidung für den neuen Belag. Weiter in die Bahnhofstraße hinein werde die Asphaltfläche aber nicht wachsen, versichert Gaspard. Die übrigen Bruchstellen in der Fußgängerzone werden demnach wie schon in den vergangenen Jahren durch neue Gehwegplatten ersetzt. Die Ersatzplatten habe die Stadt auf Lager, sagt der Amtsleiter. Und dort kann dann wieder - zur Freude der Stadtreiniger - der dampfspuckende Kaugummi-Entferner seine ganzen Vorzüge ausspielen. "Mit dem Asphalt arbeiten wir wirtschaftlicher." Werner Gaspard, Leiter des Straßenbauamtes

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