Dorfgeschichte wurde lebendig

Mitlosheim. "100 Jahre Maschinenschuppen Mitlosheim - das ist ein Jubiläum, das in seiner Art einmalig und einzigartig ist", sagte Hubert Schommer, Schirmherr des Jubiläumsfestes, das mit einem Kommersabend am Samstag begann. Der unter Denkmalschutz stehende Maschinenschuppen wurde 1911 errichtet. Die Mechanisierung der Landwirtschaft nahm zu dieser Zeit rasant zu

Mitlosheim. "100 Jahre Maschinenschuppen Mitlosheim - das ist ein Jubiläum, das in seiner Art einmalig und einzigartig ist", sagte Hubert Schommer, Schirmherr des Jubiläumsfestes, das mit einem Kommersabend am Samstag begann. Der unter Denkmalschutz stehende Maschinenschuppen wurde 1911 errichtet. Die Mechanisierung der Landwirtschaft nahm zu dieser Zeit rasant zu. Die Traktoren und Schlepper übernahmen die Arbeit der Zugtiere. Neue Erfindungen und Maschinen erleichterten den Bauern ihre Arbeit. Eine dampfbetriebene Dreschmaschine fand in dem Schuppen ihren Platz. Von morgens bis abends wurde im Maschinenschuppen schwer gearbeitet.1957 wurde der Schuppen saniert und diente vor allem im Winter als Unterstellplatz für Ackergeräte und Maschinen sowie als Lagerung von Getreide und Stroh. Heute wird er von der Dorfgemeinschaft für kulturelle Zwecke genutzt. "Hier in Mitlosheim ist eine hervorragende Umnutzung eines landwirtschaftlichen Gebäudes gelungen. In den meisten Fällen werden solche Gebäude abgerissen. Ich gratuliere der Arbeitsgemeinschaft (AG) Mitlosheimer Vereine für die Erhaltung des heimatgeschichtlichen Unikates und somit der Erhaltung von einem Stück Dorfgeschichte", betonte Schommer.

Konrad Pitzius, Erster Beigeordneter des Landkreises Merzig-Wadern, freute sich, dass in Mitlosheim der historische Wert des traditionsreichen Gebäudes erkannt und etwas für die Erhaltung getan wurde. "Hier wird die Dorfgeschichte lebendig gehalten und an die nächsten Generationen weiter gegeben. Als einst funktioneller Ort für die Landwirtschaft findet heute im Maschinenschuppen Dorfkultur statt", sagte Pitzius. In den vergangen zehn Jahren wurden rund 85 000 Euro in die Sanierung investiert, teilweise von Land und Gemeinde bezuschusst. Dazu zählen der Neubau der Küche und der Toiletten, die Beleuchtungsanlage und die Innenverkleidung.

In diesem Jahr soll ein Bildband herausgebracht werden, der die Dorfgeschichte von Mitlosheim zeigt. Heimatforscher Fridolin Hares hat über viele Jahre in Kleinarbeit Bilder zusammengestellt, die das dörfliche Leben und die Bewohner von Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute zeigen. Otto Fuhrmann präsentierte in einem Vortrag einen Ausschnitt der Bilder. Während der Vorführung wurde bei vielen Besuchern so manche Erinnerung wach. Interessant ist auch die Bilder-Ausstellung an den Wänden des Maschinenschuppens. Dort sind Fotografien über Land und Leute aus der Vergangenheit bis heute zu sehen. Reiner Kaspar, der durch das Programm führte, dankte Christian Banweg, dem Vorsitzenden der AG Mitlosheimer Vereine, Otto Fuhrmann für seine Arbeit für die Dorfgemeinschaft. Der "Mann für alle Fälle" engagiert sich sehr für den Ort, ist Gründungmitglied der AG und hat unter anderem die Ortseingangsschilder von Mitlosheim entworfen.

Der Kulturverein Mitlosheim unter der Leitung von Stefan Annen sowie Mundartvorträge von Irmgard Diwersy, Maria Barth und Doris Witt umrahmten den Kommersabend.

Beim historischen Festumzug durch Mitlosheim am Sonntag kamen Gruppen aus der Gemeinde Losheim und umliegender Orte, um die Dorfgeschichte von Mitlosheim wieder aufleben zu lassen. Der Ausklang des Jubiläumsfestes mit Tanzdarbietungen und der Urwahlener Kapelle fand im Maschinenschuppen statt. "Hier ist eine hervorragende Umnutzung eines landwirtschaftlichen Gebäudes gelungen."

Hubert Schommer

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