Doberstein lässt die Massen jubeln

St. Ingbert. Gegen 0.30 Uhr brandete in der Nacht von Samstag auf Sonntag am vergangenen Wochenende frenetischer Jubel in der Industriekathedrale zu St. Ingbert auf. Es war der Zeitpunkt, als die Ecke von Michal Nieroda dessen Aufgabe signalisierte. Jürgen Doberstein sank auf die Knie, bekreuzigte sich und hatte Freudentränen in den Augen

St. Ingbert. Gegen 0.30 Uhr brandete in der Nacht von Samstag auf Sonntag am vergangenen Wochenende frenetischer Jubel in der Industriekathedrale zu St. Ingbert auf. Es war der Zeitpunkt, als die Ecke von Michal Nieroda dessen Aufgabe signalisierte. Jürgen Doberstein sank auf die Knie, bekreuzigte sich und hatte Freudentränen in den Augen. Der Profi-Boxer aus Friedrichsthal ist der neue IBF-Junioren-Weltmeister im Supermittelgewicht. "Ich habe 14 Jahre darauf hingearbeitet. Jetzt bin ich Weltmeister", sagte Doberstein noch im Ring zu seinen Fans.1200 Zuschauer waren es insgesamt, die nicht nur beim Hauptkampf des Box-Abends der Dog Event & Boxing Company um Oliver Heib und Bernhard Notar spektakulären Kampfsport zu sehen bekamen, sondern auch bei den neun anderen Duellen. "Ich bin ja wegen des gesamten Events hier, nicht nur aufgrund eines Kampfes", sagte Jens Kiefer, der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Und die Veranstaltung hatte einiges zu bieten. So ging es neben dem WM-Kampf unter anderem auch um die WBF-Intercontinental-Meisterschaft der Frauen im Superfliegengewicht. Die Karlsruherin Raja Amasheh siegte gegen die Serbin Fleis Djendji deutlich nach Punkten.

Knapp war es dagegen beim zweiten Lokalmatador Ata Dogan (BC Neunkirchen). Er konnte gegen den Polen Bartlomiej Grafka auf die Unterstützung des Publikums zählen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Dogan besser zurecht. Beide Boxer trafen häufig und suchten immer den Weg nach vorne. Am Ende stimmten die Punktrichter mit 2:1 für Grafka. "Ein Unentschieden wäre verdient gewesen", zeigte sich Dogan nicht einverstanden mit seiner Niederlage.

Ein Gewinn war die ganze Veranstaltung trotzdem. "Es herrschte einfach eine entspannte Atmosphäre. Und die Location ist der Hammer", lobte Rolf Stahlhofen von den "Söhnen Mannheims", der zu Beginn des WM-Kampfes die deutsche Nationalhymne für Doberstein sang. Einer blickte allerdings wehmütig auf den Ausgang des Hauptkampfes. "Ich bin schon etwas traurig, dass ich jetzt nicht mehr der erfolgreichste saarländische Boxer bin", sagte der ehemalige deutsche Meister Uwe Lorch mit einem Augenzwinkern. Lorch selbst war einer der drei Punktrichter und stimmte schon in der ersten Runde mit 10:7 für den "Dobermann". Auch nach Punkten hätte Doberstein den Kampf für sich entschieden - aber durch die Aufgabe konnte der Jubel schon früher ausklingen.

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