Distanzieren von Krawallmachern

Fußballfans sind keine Verbrecher, skandierten zahlreiche Anhänger des 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag nach der Oberliga-Partie gegen den FC Homburg auf dem Weg zum Hauptbahnhof. 300 Polizisten beschützten rund 250 Homburger Fans, etwa 800 Blau-Schwarze blockierten zeitweise den Marschweg

Fußballfans sind keine Verbrecher, skandierten zahlreiche Anhänger des 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag nach der Oberliga-Partie gegen den FC Homburg auf dem Weg zum Hauptbahnhof. 300 Polizisten beschützten rund 250 Homburger Fans, etwa 800 Blau-Schwarze blockierten zeitweise den Marschweg. Schmähungen, Provokationen, Flaschen- und Feuerzeugwürfe auf der einen Seite - Videokameras, Schlagstöcke, Polizeihunde und Beamte in martialisch aussehenden Rüstungen auf der anderen Seite. Wer die Szenen in der Saarbrücker Innenstadt beobachtet hat, fragt sich, ob das im Rahmen eines Fußballspiels wirklich sein muss. "Wir bemühen uns darum, dass unsere Fans wie Menschen behandelt werden", sagte der FCS-Fan-Beauftragte Peter Thielges vor dem Derby und hat damit natürlich Recht. Doch kann man dann nicht erwarten, dass sich die Fans auch wie Menschen benehmen? Warum kann man nach einem 2:0-Derbysieg nicht friedlich feiernd nach Hause oder in die Kneipe gehen? Warum will man sich mit den Fans des anderen Vereins prügeln? Fußballfans sind keine Verbrecher; aber diejenigen, die den Fußball als Bühne für ihre Gewaltexzesse nutzen wollen, sind es schon. Statt diesen Verwirrten zu folgen und sich als Mitläufer an deren sinnlosen Aktionen zu beteiligen, sollten die wahren Fußballfans sich von ihnen distanzieren, sie ausgrenzen, ja anzeigen. In Saarbrücken, in Homburg, überall.

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