Diskussion um Standplatz für den Saarbergmann

St. Ingbert. Die Hände in den Hosentaschen, den Blick in die Ferne gerichtet - so steht der Koelle-Bergmann als ein Teil der Stadtgeschichte in der St. Ingberter Straße Zur Rothell nahe des Besucherbergwerks Rischbachstollen. Ihm in besonderem Maße verbunden fühlt sich die St. Ingberter Bergkapelle. Sie feiert in diesem Jahr 170-Jähriges und ist mithin selbst ein lebendiges Stück Historie

St. Ingbert. Die Hände in den Hosentaschen, den Blick in die Ferne gerichtet - so steht der Koelle-Bergmann als ein Teil der Stadtgeschichte in der St. Ingberter Straße Zur Rothell nahe des Besucherbergwerks Rischbachstollen. Ihm in besonderem Maße verbunden fühlt sich die St. Ingberter Bergkapelle. Sie feiert in diesem Jahr 170-Jähriges und ist mithin selbst ein lebendiges Stück Historie. Das Geburtstagskind hat einen Wunsch: Den "Saarbergmann", wie die Statue korrekt heißt, geschaffen von Bildhauer Fritz Koelle, sähe der Verein gerne an anderer, an zentralerer Stelle im Stadtbild. Das hat der Vorstand des Musikvereins jüngst im Rathaus bei der Präsentation einer Ausstellung zu seinem Wirken erläutert.

Markus Wiesmeier, Vorsitzender der Bergkapelle, bekräftigt auf Nachfrage der SZ: "Der Bergmann ist eine wertvolle Skulptur, ein Allgemeingut, von dem jeder partizipieren sollte. Ich persönlich meine, er gehört dort nicht hin, wo er jetzt steht." Mit einem schönen Sockel versehen, führt er aus, müsse sich die Statue doch auf dem Natursteinpflaster des Marktplatzes prominent postieren lassen. Über die Schwäche des derzeitigen Standortes ist sich Wiesmeier mit Rainer Henrich einig. Der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins bestätigt, er habe in dieser Sache ebenfalls schon einen Vorstoß unternommen. Allerdings wollte Henrich die Koelle-Figur im neuen Kreisel am Grubenweg unterbringen. Weil er dort, wie Henrich ausführt, Richtung des ehemaligen Grubengeländes schauen könne und zugleich mehr Menschen ins Auge fiele. Das sei jetzt aber nicht mehr zu machen, da die Verwaltung bereits andere Pläne in dem Kreisel verwirkliche. St. Ingberts Pressesprecher Wilfried Trapp erläutert, grundsätzlich könne über einen neuen Standort diskutiert werden. Allerdings sei der aktuelle Platz nahe des Besucherbergwerks Rischbachstollen durchaus sinnvoll.

Die Bronzestatue hat Koelle 1930 nach dem Vorbild eines St. Ingberters geschaffen. 1961 schenkte sie der Kaufmann Josef Kohl-Weigand der Stadt. Sie stand fortan am Alten Stadtbad. 2003 wanderte der Bergmann ins Museum Sankt Ingbert, um eine Koelle-Retrospektive zu bereichern. Drei Jahre später hatte der Ortsrat den derzeitigen Platz gefunden. Ob der Bergmann selbst lieber am Marktplatz stehen würde? Auf den Betrachter macht er den Eindruck größter Gelassenheit. Als wolle er sagen: "Ich ziere jeden Ort."mbe

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