Diskussion um Einkaufscenter nach Landesentscheid nicht beendet

Homburg · Während die Kritikerseite der Stadt vorwirft, mit ECE gefährde diese die Innenstadtentwicklung, fordert die Junge Union Befürworter und Gegner dazu auf, bei der Bebauung auf dem Enklerplatz „an einem Strang“ zu ziehen.

Zum Thema Enklerplatz-Bebauung erreichte uns eine Stellungnahme der Oberbürgermeisterkandidaten der "Allianz der Vernunft", Marc Piazolo. Der Grüne ist seit vergangenem Donnerstag wieder aus Südafrika zurück, wo er ein halbes Jahr dienstlich tätig war. Bezüglich der Entscheidung der Landesplanung, die grünes Licht für das Center mit einer Verkaufsfläche von 16 500 Quadratmetern gegeben hat (wir berichteten) meint Piazolo: ,,Bevor der Stadtrat die rechtlichen Voraussetzungen schafft, sollten die brisanten Inhalte des Verträglichkeitsgutachtens von Dr. Lademann & Partner öffentlich diskutiert werden."

Sprengkraft berge die Ansiedlung eines Magnetbetriebs aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik im ECE-Center. Das Potenzial Homburgs reiche für einen zweiten Anbieter - neben Media-Markt - in der Innenstadt nicht aus. Hierzu trage zudem die rasante Entwicklung des Internethandels bei, so Piazolo.

Konsequenterweise gingen die Projektbetreiber deshalb von einem Umzug des aktuellen Marktes in das neue ECE-Center aus. Damit werden bis zu 14 Millionen Euro Umsatz pro Jahr innerhalb der Innenstadt einfach nur verlagert. "Aus Sicht der Stadtentwicklung ist dies ein Nullsummenspiel: Das Center am Enklerplatz wird durch den Umzug erst funktionstüchtig - jedoch auf Kosten von erheblichem Leerstand im Saarpfalz Center, womit das westliche Ende der Talstraße deutlich geschwächt wird." Damit setze die Stadtspitze die erfolgreiche Entwicklung am Vauban-Carree wissentlich aufs Spiel, so Piazolo.

Derweil fordert die Junge Union Homburg eine schnelle Umsetzung des Projekts auf dem Enklerplatz. "Nach unserer Ansicht haben sich die Befürworter des Projekts bislang viel zu sehr zurückgehalten und denen das Feld überlassen, die das Projekt schlecht reden wollten", schreibt JU-Vorsitzender Philip Vollmar in einer Stellungnahme. Da jetzt eine rechtssichere Grundlage geschaffen worden sei, "sollten Befürworter und Gegner der Bebauung an einem Strang ziehen um das Projekt zu einem Erfolgsmodell zu machen". Vollmar: "Homburg ist als Universitätsstadt mit vielen Ausbildungsplätzen ein Ort, an dem viele junge Menschen leben. Das Angebot ist gerade für diese nicht ausreichend. So zieht es viele zum Shoppen in Nachbarstädte." Aber mit einem guten Konzept sei ein Einkaufszentrum für alle Altersschichten eine Bereicherung.

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