Diskriminiert Telekom andere Anbieter?

Heusweiler. Cornelia Kleinpeter aus Heusweiler kann schon seit mehr als einer Woche nicht mehr telefonieren. Ihre Rückfrage bei ihrem Anbieter Schlau.com habe ergeben, dass angeblich ein Kabelfehler vorliege. Das Unternehmen sei bei dessen Behebung auf die Telekom angewiesen und könne nicht in den Vorgang eingreifen, berichtet die SZ-Leser-Reporterin

 Nach Angaben der Telekom werden Leitungsfehler umgehend behoben. Foto: dpa

Nach Angaben der Telekom werden Leitungsfehler umgehend behoben. Foto: dpa

Heusweiler. Cornelia Kleinpeter aus Heusweiler kann schon seit mehr als einer Woche nicht mehr telefonieren. Ihre Rückfrage bei ihrem Anbieter Schlau.com habe ergeben, dass angeblich ein Kabelfehler vorliege. Das Unternehmen sei bei dessen Behebung auf die Telekom angewiesen und könne nicht in den Vorgang eingreifen, berichtet die SZ-Leser-Reporterin. "Da die Telekom ja bekanntlich das Netz zur Verfügung stellt, nutzt diese natürlich ihre Machtstellung aus, lässt die Kunden von Schlau.com warten und hofft so, Kunden abwerben zu können", sagt sie.Doch darauf gehe sie nicht ein. Kleinpeter will auch in Zukunft bei Schlau.com bleiben. Der Anbieter habe ihr bereits eine finanzielle Entschädigung für die Zeit der Störung zugesichert. Ihre direkte Anfrage bei der Telekom bezüglich der Störungs-Behebung habe dagegen nichts ergeben, sagt sie.

Auch Uwe Bongers, Sprecher des Strom-Konzerns Energis, zu dem Schlau.com gehört, erklärt: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es von Seiten der Telekom häufig zu Verzögerungen kommt, die aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar sind und den Wettbewerb behindern." Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney sagt dagegen, dass Leitungsfehler, die in den Zuständigkeitsbereich des Konzerns fallen, umgehend behoben würden. Dabei mache man keine Unterschiede, ob davon nun eigene Kunden oder die anderer Anbieter betroffen seien. "Fehler passieren aber nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen", ergänzt er.

Die Bundesnetzagentur soll im Bereich der Telekommunikation für Chancengleichheit der verschiedenen Anbieter sorgen. Deren Sprecher René Henn erklärt, dass es für die Regulierungsbehörde immer schwierig sei, im Dreiecks-Verhältnis Kunden, Telekom und andere Anbieter zu vermitteln. Welche Leistungen der ehemalige Monopolist bei Störungen erbringen muss und welche Entgelte dafür verlangt werden dürfen, sei festgelegt. Dennoch ist sich Henn bewusst, dass es in diesem Bereich durchaus zu Problemen kommen kann.

Besteht ein Verdacht der Diskriminierung, könne der jeweilige Anbieter auf die Behörde zukommen, sagt der Sprecher. Zudem biete die Bundesnetzagentur einen Verbraucherservice an. Anfragen können telefonisch unter (0 30) 22 48 05 00 und (0 18 05) 10 10 00, per Mail unter verbraucherservice@bnetza.de oder schriftlich an die Bundesnetzagentur, Verbraucherservice, Postfach 8001, 53105 Bonn gestellt werden.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Cornelia Kleinpeter aus Heusweiler. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder Mail an: leserreporter@sol.de.

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