Direktmusik: Rammstein? Besser als das Original

Saarbrücken. Grippe-geschwächt präsentierte sich die Direktmusik in der Sparte4 am Dienstag - und da gab's sozusagen als Entschädigung für jeden der zahlreichen Besucher einen Getränkebon gratis

Saarbrücken. Grippe-geschwächt präsentierte sich die Direktmusik in der Sparte4 am Dienstag - und da gab's sozusagen als Entschädigung für jeden der zahlreichen Besucher einen Getränkebon gratis. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn immerhin schickte das Staatstheater fünf Protagonisten aus seinem Schauspielensemble und dem Umfeld an die Gesangsmikrofone: Maria Bubel, Liliana Barros, Verena Ayere, Florian Kleine und Merten Schroedter sorgten mit einem mehr als einstündigen Song-Reigen für ausgelassene Stimmung. "Kindererschrecker united", so das Motto des schrillen Abends, der sich so genannten Schock-Rockern von Alice Cooper, Iron Maiden bis Beastie Boys und Marilyn Manson annahm. Gaudi pur ist das Hauptziel der Kosten sparend mit wenig Probenzeit aus dem Boden gestampften Direktmusiken. Und da hier eben keine Profisänger singen, war das Niveau einmal mehr sehr durchwachsen, wobei intonatorische Totalausfälle freilich dankenswerterweise die Ausnahme bildeten. Das war überwiegend gut zu hören, und manche Titel, die ganz auf diabolisches Sprechen und Grimassieren setzen, waren in Schauspielerhänden wirklich gut aufgehoben. Rammstein etwa, hier der Nazi-Diktion beraubt, gefiel besser als das Original. Und wann erlebt man Black Sabbaths "Paranoid" schon mal im filigran swingenden Doors-Sound mit perlendem E-Piano von Achim P. Schneider? Die Arrangements von dessen Hausband "JoJoAchims", diesmal verstärkt um David Kiefer (Gitarre), sind ohnehin das Stärkste der beliebten musikalischen Nonsens-Reihe. uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort