Dem Andenken eines Förderers und Juroren des internationalen Saarlouiser Orgelkompositionswettbewerbs, Prof. Theo Brandmüller, ist die 2014er Auflage dieses Wettbewerbs gewidmet. Den ersten Preis (2000 Euro, Uraufführung im September in Lisdorf) erhält Mark Winges aus den USA für "Night-Voiced" für Orgel und Bratsche. Diese Kombination, die der Wettbewerbsvorgabe "Orgel plus" gehorcht, sei "sympathisch, poetisch-lyrisch, sie bringt die Orgel musikalisch in eine Rolle, die ihr nicht selbstverständlich zukommt", würdigte gestern der Jury-Vorsitzende Dr. Daniel Schlee aus Wien. Das trifft exakt die Absicht dieses von einer internationalen Fachjury bewerteten Wettbewerbs. Er soll Kompositionen für die Orgel durch ein zweites Instrument zu Möglichkeiten anregen, die die alleinige Bindung der Orgel an den kirchlichen Gottesdienst lockern. Beim nächsten Durchgang 2017 soll, sagte Schlee, das "Plus" auf eine Solo-Stimme festgelegt werden.

Preisträger Mark Winges ist Organist und Leiter eines Kammerchors.

Der zweite Preis (1000 Euro) geht an Dominik Susteck, dem Organisten der Kunststation St. Peter in Köln, einem einzigartigen Ort der Begegnung von Kirche und Kunst. Susteck, Jahrgang 1977, nannte seine Komposition "Spur-Kerbe für Orgel und Schlagzeug". Den dritten Preis (500 Euro) erkannte die Jury dem Berliner Torsten Sense zu. Er schrieb "Die Einsamkeit des Funkers" für Orgel und Bassetthorn. Eine, so Schlee, "außergewöhnliche und anregende Kombination".

Den Internationalen Orgelkompositionswettbewerb richten Stadt Saarlouis, der Förderverein Klingende Kirche und die Pfarrei Lisdorf aus, jetzt auch mit Unterstützung des Bistums Trier. 77 Beiträge aus 21 Ländern wurden nach Saarlouis geschickt: 31 aus Deutschland, aber auch Beiträge aus Japan, China, Portugal und sechs aus den USA.