"Diese Zahl der Störche ist gut"

Beeden. Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr die vier Beeder Jungstörche nicht durch die Vogelwarte Radolfzell direkt, sondern durch den Neunkircher Zoo beringt und damit registriert. Zoodirektor Norbert Fritsch höchst persönlich hatte sich nicht nehmen lassen, den Tieren damit ganz offiziell gleichsam einen deutschen Pass zu geben

 Der Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch sorgte am Freitag in luftiger Höhe für die Beringung der Beeder Störche. Foto: Thorsten Wolf

Der Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch sorgte am Freitag in luftiger Höhe für die Beringung der Beeder Störche. Foto: Thorsten Wolf

Beeden. Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr die vier Beeder Jungstörche nicht durch die Vogelwarte Radolfzell direkt, sondern durch den Neunkircher Zoo beringt und damit registriert. Zoodirektor Norbert Fritsch höchst persönlich hatte sich nicht nehmen lassen, den Tieren damit ganz offiziell gleichsam einen deutschen Pass zu geben. Fritsch zeigte sich von der Anzahl der Jungstörche am Beeder Fischweiher sichtlich angenehm überrascht. "Diese Zahl ist schon richtig gut. Einer wäre wenig, zwei wären mäßig, drei wären schon ganz gut und vier ist sehr gut. Viel mehr kann man eigentlich kaum erwarten." Damit hat die saarlandweite Population der Störche einen deutlichen Schub bekommen. Wie hoch die Gesamtzahl an den drei saarländischen Brutplätzen in Webenheim, Ingweiler und eben Beeden letztendlich ausfallen wird, werden die noch ausstehenden Beringungen an den beiden anderen Storchennestern in der kommenden Woche zeigen. "Ich hoffe natürlich, dass nichts passiert, was die Jungstörche bedrohen könnte. Aber wenn wir tatsächlich an allen drei Standorten Nachwuchs, vielleicht jeweils drei bis vier, haben, dann kommen wir zusammen mit den drei Jungstörchen aus dem Neunkircher Zoo vielleicht auf ein Dutzend Jungtiere in diesem Jahr", meinte der Zoodirektor. Die vier nun beringten Jungstörche werden im August das Bliestal verlassen und in ihre Überwinterungsgebiete in Afrika fliegen. Mit dabei auf diesem Flug sollen dann auch die drei Jungstörche aus dem Neunkircher Zoo sein. Fritsch: "Diese werden wir im August hier im Bliestal auswildern." Wie viel der Babyboom letztendlich dauerhaft bringen wird, das wird die Zukunft zeigen. "Es gibt statistische Erhebungen, die ganz klar ausweisen, dass Tiere nach Erreichen ihrer Geschlechtsreife wieder in ihre Heimatregionen zurückkehren." Die hohen Geburtenzahlen des Jahres 2008 machen Fritsch Hoffnung für die Zukunft der Störche im Saarland. "Wenn die Vermehrung gut und die Population in den bestehenden Storchengebieten sehr dicht ist, dann sind die Tiere gezwungen, sich auszubreiten. So ist es auch hier im Bliestal in den vergangenen Jahren geschehen." Frisch lobte in diesem Zusammenhang die Projekte rund um die Ansiedlung von Störchen in der zurückliegenden Zeit, auch das am Beeder Fischweiher. "Das Saarland ist inzwischen zunehmend auch ein Storchenland. Die Bedingungen sind wesentlich besser geworden und damit sind die Chancen sehr gut, trotz zu erwartender Rückschläge, dass sich die Population ausweitet." Und dann könne es natürlich durchaus passieren, so Fachmann Fritsch, "dass es bei einer gleich bleibend hohen Vermehrung einen richtigen Schub gibt und da in Sachen Storch wirklich ein gordischer Knoten platzt." "Das Saarland ist zunehmend auch ein Storchenland."Zoodirektor Norbert Fritsch

Auf einen Blick Insgesamt gibt es im Saarland drei Brutplätze von Störchen in freier Wildbahn. Diese sind in Beeden, Webenheim und Ingweiler/Einöd. Die Geschichte der Wiederansieldung der Weißstörche begann im Jahr 1997, als ein erstes Tier am Beeder Fischweiher gesichtet wurde. 1999 brütete dann das erste Storchenpaar am Fischweiher, aus vier Eiern schlüpften drei Jungtiere. Mit der großen Anzahl von Jungtieren im Jahr 2008 wiederholt sich der Erfolg des Jahres 2000. Schon damals erblickten vier Störche das Licht der Welt und konnten erfolgreich aufgezogen werden. thw

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