Diener Gottes atmet nun Landluft

Sulzbach · In Hinblick auf den demografischen Wandel bleiben auch die Kirchengemeinden von Veränderungen nicht verschont. So verlässt der katholische Seelsorger Stefan Sänger nun Sulzbach in Richtung Wadern.

 Pastor Stefan Sänger, den wir in der Pfarrkirche Allerheiligen abgelichtet haben, verlässt Sulzbach. Im Landkreis Merzig-Wadern findet er sein neues Betätigungsfeld. Foto: Thomas Seeber

Pastor Stefan Sänger, den wir in der Pfarrkirche Allerheiligen abgelichtet haben, verlässt Sulzbach. Im Landkreis Merzig-Wadern findet er sein neues Betätigungsfeld. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Ständig gibt's was Neues, es lässt sich nicht vermeiden. Die Welt ist in Bewegung und mit ihr die Menschen, die sie prägen. Nichts hält ewig, man weiß es, klar. Da geht es oft nicht um große, globale Umwälzungen, sondern um Veränderungen vor der eigenen Haustür. Und so steht auch den Katholiken in Sulzbach eine weitere Neuerung bevor. Während Pastor Manfred Kostka (St. Marien Hühnerfeld, Herz Jesu Altenwald) bereits vergangenes Jahr Richtung Saarbrücken abwanderte, steht nun auch für seinen Amtskollegen Stefan Sänger der Aufbruch bevor. Denn nach nunmehr 13 Jahren als Seelsorger in der Gemeinde Allerheiligen Sulzbach und St. Hildegard Neuweiler verlässt er seine Wirkungsstätte und macht sich auf in die Pfarreiengemeinschaft Wadern-Nunkirchen. Mit einem weiteren Kollegen ist er dort auf teils sehr ländlichem Terrain für etwa 14 000 Katholiken zuständig.

Sänger, der ursprünglich aus Klarenthal stammt, sind solche Bedingungen nicht eben fremd. Für längere Zeit war er auch mal in Brotdorf, ebenfalls im Landkreis Merzig-Wadern, tätig. Er weiß also ziemlich genau, was ihn erwartet. Natürlich, sagt der heute 57-Jährige, falle ihm der Abschied schwer, man lasse schließlich viele persönliche Beziehungen zurück und Menschen, denen man vertraut. Und dennoch gehe er ,,mit einem guten Bauchgefühl". Der Diener Gottes, den viele Gläubige wegen seiner freundlichen, unaufgeregten Art schätzen gelernt haben, weiß auch schon, wer als Vakanz- bzw. Pfarrverwalter nach Sulzbach kommt. Es ist dies Klaus-Peter Kohler von St. Eligius, Saarbrücken-Burbach. Nichts ändern wird sich derweil für Patrik Theis und Anneliese Maaß. Die beiden Gemeindereferenten bleiben den Gläubigen erhalten.

Im Strukturplan 2020, der 2011 vom Bistum Trier umgesetzt wurde, waren für ganz Sulzbach mit seinen vier Pfarreien nur noch drei Seelsorger vorgesehen, davon ein Priester als Pfarrer (Leiter der Pfarrei). Manfred Kostka und Stefan Sänger legte die Bistumsleitung im September 2011 nahe, in spätestens drei Jahren die Stelle zu wechseln. So kam es also, wie es kommen sollte.

Seelsorger Sänger behält vieles in guter Erinnerung: So wurden beispielsweise 50 neue Krippenplätze auf den Weg gebracht.

Der Pfarrer erwähnt gerne auch die Besuchsdienste für alte und kranke Menschen, die sich aus engagierten Christen rekrutieren, er denkt an die wertvolle Kinder- und Jugendarbeit, die seine Mitstreiter stemmen, inklusive Ferienfreizeit und Sternsingeraktion, an den großen ökumenischen Martinsumzug in der Stadt, und gern erinnert er sich auch an die jährlichen Pilger- und Studienfahrten, die sich - von Rom über Altötting bis nach St. Petersburg - stets eines großen Zuspruchs erfreuen.

Anlässlich der Verabschiedung von Pastor Sänger laden die Pfarrgemeinderäte von Allerheiligen Sulzbach und St. Hildegard Neuweiler alle Gläubigen ein, und zwar am kommenden Sonntag, 12. Januar, um 15 Uhr zum Festhochamt und anschließendem Empfang im Klosterkeller in Sulzbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort