Die Zukunft liegt im Mittelstand

Bexbach/Blieskastel. Zumindest die "Ansiedlungs-Arbeit" ist mit den Jahren schwieriger geworden: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz (WFG) wird in diesen Tagen in ihrer jetzigen Form zehn Jahre alt. Grund genug für einen Rück- und Ausblick durch Landrat Clemens Lindemann und WFG-Geschäftsführerin Doris Gaa

 Seit 2005 im Saarpfalz-Park zuhause, beliefern Norbert Göttle, seine Frau Monika und Margith Wildemann (von links) zahlreiche Kunden mit Design-Loungemöbeln. Foto: Thorsten Wolf

Seit 2005 im Saarpfalz-Park zuhause, beliefern Norbert Göttle, seine Frau Monika und Margith Wildemann (von links) zahlreiche Kunden mit Design-Loungemöbeln. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach/Blieskastel. Zumindest die "Ansiedlungs-Arbeit" ist mit den Jahren schwieriger geworden: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz (WFG) wird in diesen Tagen in ihrer jetzigen Form zehn Jahre alt. Grund genug für einen Rück- und Ausblick durch Landrat Clemens Lindemann und WFG-Geschäftsführerin Doris Gaa.

Lindemann erinnerte daran, dass es vor der heutigen WFG eine Gesellschaft gab, die zuständig war für den Kreis Neunkirchen, Zweibrücken und Bitche. "Vor zehn Jahren wurde dann die nur auf den Kreis bezogene WFG gegründet. Wir sind stolz darauf, alle Banken hier im Boot zu haben, weil sie sich alle der Region verpflichtet fühlen und mit finanzieren, was für den Kreis und die Kommunen deutliche Kostenersparnis bedeutet", meinte Lindemann gestern im Gründerzentrum Mittelstand des Saarpfalz-Parks Bexbach. Dieses Vorzeige-Objekt Saarpfalz-Park ist für den Landrat "ein deutlicher Akzent, der Erfolg ist augenscheinlich angesichts von 78 angesiedelten Firmen mit rund 700 Arbeitsplätzen." Künftig werde sich der WFG-Schwerpunkt etwas nach Süden verlagern. "Irgendwann in den nächsten Jahren wird sich der Hauptsitz der WFG nach Blieskastel verlagern. Denn Biosphären-Region heißt auch Vermarktung der Region", so Lindemann, für den die bedeutenden Schwerpunkte der WFG weiterhin die Beratung von Existenzgründern und das Anbieten kleiner Flächen bleibt. Für den Landrat steht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft weiter auf sicheren Füßen. "Ich gehe davon aus und sage mal ja." Zwar gebe es eine Gesetzesänderung, die die Beteiligung des Kreises an Gesellschaften neu regelt, die er für nicht unproblematisch hält, aber er bleibe optimistisch.

"Unsere Zielrichtung geht nicht auf große Ansiedlungen, sondern auf kleinere und mittlere Unternehmen", betonte Doris Gaa. Die Nachfrage nach kleineren Flächen wachse stetig, 70 Prozent der Anfragen bezögen sich derzeit auf Flächen bis höchstens 2000 Quadratmeter.

Laut der Geschäftsführerin gliedert sich die Arbeit der WFG in drei Schwerpunkte: Förderprogramm und Finanzierung, Beratung und Fachinformation sowie Flächen- und Objektvermittlung. Im Kreisgebiet gebe es große Nachfrage nach Hallen mit einer Größe von 200 bis 300 Quadratmetern. Das Handwerk bildet laut Gaa den Schwerpunkt der Existenzgründungs-Nachfragen.

Immer wichtiger wird auch die Bestandspflege: "Wir müssen zunehmend Sorge dafür tragen, dass wir die Firmen, die wir haben, nicht verlieren."

Meinung

Der Mittelstand soll's richten

Von SZ-Redakteur

Ralph Schäfer

Die Aufgaben für die zweite Dekade sind und bleiben vielfältig: Die Verantwortlichen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft haben sich zum zehnjährigen Bestehen der WFG gestern nicht lange mit dem durchaus positiven Rückblick aufgehalten. Zukunft ist angesagt - und das in wirtschaftlich schweren Zeiten. Kleine und mittelständische Unternehmen sind die erklärte Zielgruppe der WFG. Darin liegt auch die Wirtschaftskraft der Region. Die Zeit der Großansiedlungen ist vorbei. Deshalb macht auch eine Umsiedlung wann auch immer ins Zentrum der Biosphärenregion Sinn. Im Umfeld werden mittelständische Betriebe, nicht nur, aber auch, aus den Bereichen Tourismus und Gastronomie entstehen. Und die Vermarktung der Region ist eine wichtige WFG-Aufgabe.