Die Zeugnisse der Industriellen Revolution

St. Ingbert. Die Fotoausstellung "Die Straße des Feuers - Industriekultur in SaarLorLux" wird am Mittwoch, 5. Oktober, um 18 Uhr, im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses eröffnet und ist dort bis zum 2. November zu sehen. Während der Veranstaltung sprechen neben Oberbürgermeister Georg Jung auch Josef Scherer und Delf Slotta zum Thema Industriekultur in "SaarLorLux"

St. Ingbert. Die Fotoausstellung "Die Straße des Feuers - Industriekultur in SaarLorLux" wird am Mittwoch, 5. Oktober, um 18 Uhr, im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses eröffnet und ist dort bis zum 2. November zu sehen. Während der Veranstaltung sprechen neben Oberbürgermeister Georg Jung auch Josef Scherer und Delf Slotta zum Thema Industriekultur in "SaarLorLux". Die Bergkapelle St. Ingbert spielt zur musikalischen Untermalung. Technische Innovationen und wissenschaftliche Entdeckungen haben im 19. und 20. Jahrhundert die Industrialisierung in Europa ausgelöst. Davon hat auch St. Ingbert profitiert. Es begann unter der bayerischen Verwaltung ab 1816 der Aufschwung vom kleinen Wald- und Bauerndorf mit 1905 Einwohnern zur Industriestadt. Ein starkes Siedlungswachstum und die Entstehung einer Reihe von Mittel- und Großbetrieben, Werkstätten und Einzelhandelsgeschäften machten St. Ingbert schon 1858 zum wichtigsten Fabrikort der Pfalz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieser rasante wirtschaftliche Aufschwung abgebrochen.Von dieser Zeit zeugen heute noch verlassene Industrieanlagen, Werkssiedlungen und Industriellenvillen. Sie sind Zeugnisse der Industriellen Revolution, die heute ebenso zu unserem kulturellen Erbe gehören wie Schlösser, Burgen und Kirchen. Historiker und Denkmalpfleger haben sich deshalb in den letzten 30 Jahren verstärkt diesen Hinterlassenschaften zugewandt. Trotzdem sind viele Industrieanlagen verschwunden.

Der Industriekultur verschrieben

Auch in St. Ingbert findet sich kein Förderturm mit Grubenanlage, kein Hochofen auf der Alten Schmelz, kein Wannenofen der zahlreichen Glashütten oder Bierbraukessel in Betrieb. Diese industrielle Hinterlassenschaften zählen zur sogenannten Industriekultur.

Der Industriekultur haben sich immer mehr Denkmalpfleger, Historiker und zahlreiche Privatpersonen verschrieben. Einer davon ist der Quierschieder Fotograf Josef Scherer, der in den letzten fünf Jahren mit seiner Kamera die verbliebenen Industriedenkmäler fotografierte. 2008 begann er mit der Arbeit an dem Bildband- und Ausstellungsprojekt "Die Straße des Feuers - Industriekultur in SaarLorLux". In dem Bildband werden 24 Orte in der Großregion in eindrucksvollen, zum Teil historischen Schwarz-Weiß Aufnahmen aus den verschiedensten Archiven, die durch aktuelle Farbfotos von ihm ergänzt werden, vorgestellt. Darunter sind unter anderem so bekannte Orte wie das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, das Besucherbergwerk "La Mine Carreau Wendel" in Petite Rosselle/Lothringen und der Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras in Luxemburg. Auch St. Ingbert werden mit dem Rischbachstollen, der Alten Schmelz einige Seiten gewidmet.

Die Wanderausstellung besteht aus bis zu 49 großformatigen Fotos. Die Bilder zeigen unter anderem Motive aus dem Bereich Bergbau, Eisen- und Stahl, Glas- und Keramik, sowie Siedlungswesen und entstanden an den verschiedensten industriekulturellen Orten in der Großregion "SaarLorLux". St. Ingbert ist die erste Station in der Großregion, wo Scherer seinen 79-seitigen Bildband und die Fotoausstellung präsentiert. red

Offen während den Dienstzeiten des Rathauses. Eintritt frei.

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