Die Zähne ausgebissen

Merzig. Jubelnde Sieger und gefasste Verlierer sahen die 250 Zuschauer am Samstagabend nach dem Schlusspfiff in der Merziger Thielspark-Halle. Die Handballfreunde Untere Saar hatten das erste Rückrundenspiel in der Regionalliga Südwest klar mit der 26:33 (12:17) verloren. Eine Chance, dem Titel-Favoriten vor eigenem Publikum ein Bein zu stellen, bestand nie

Merzig. Jubelnde Sieger und gefasste Verlierer sahen die 250 Zuschauer am Samstagabend nach dem Schlusspfiff in der Merziger Thielspark-Halle. Die Handballfreunde Untere Saar hatten das erste Rückrundenspiel in der Regionalliga Südwest klar mit der 26:33 (12:17) verloren. Eine Chance, dem Titel-Favoriten vor eigenem Publikum ein Bein zu stellen, bestand nie. Fehlende Aggressivität in der Abwehr, eine schwache Trefferquote im Angriff und zu viele Einzelaktionen prägten das Spiel der Wölfe.Komplett die Linie verloren Von der mannschaftlichen Geschlossenheit, der großen Stärke der Saarländer, sah man an diesem Abend kaum etwas. Auch der Glaube, gegen den souveränen Spitzenreiter (30:2 Punkte) etwas ausrichten zu können, habe gefehlt, stellte Jens Schlingmann bereits beim Warmmachen fest. "Vor dem Spiel habe ich den Jungs gesagt, dass ich nicht schon nach zehn Minuten eine Auszeit nehmen möchte", erinnert sich der HF-Torwart-Trainer, der den privat verhinderten Teamchef Berthold Kreuser auf der Bank vertrat. Es dauerte nur neun Minuten (2:7), dann musste Schlingmann die Grüne Karte ziehen.Zwar hatten die Wölfe zunächst mit 2:1 geführt, dann aber komplett die Linie verloren und sechs Gegentore in Folge kassiert. "Da war ein Weckruf fällig. Ab der zehnten Minute haben sie dann ganz ordentlich mitgespielt", so Schlingmann. Für den anfangs unglücklichen und von seiner Abwehr oft allein gelassenen Stammtorhüter Matthias Hoffeld ging nun Sven Klein zwischen die Pfosten. Und Merzigs Nummer eins hielt gut. Gegen die wuchtigen Rückraum-Granaten von Groß-Umstadts Zwei-Meter-Hünen Florian See (neun Tore) war Klein allerdings meist machtlos. "Wir haben die Angreifer zu spät attackiert. Da fehlte oft der frühe Körperkontakt", stellte Andreas Dörr in der ungeliebten Beobachter-Rolle fest. Den verletzten Torjäger hätte Schlingmann an diesem Abend im rechten Rückraum gut gebrauchen können. Nach seinem dritten Bandscheibenvorfall muss der 29-Jährige allerdings noch immer pausieren. Auch "Positions-Kollege" Steffen Kellendonk konnte wegen einer Fußverletzung nur zuschauen. "Ich muss erst weitere Untersuchungen abwarten und dann sehen, ob und wie es bei mir sportlich weitergeht", fieberte Andreas Dörr an der Seitenlinie mit. Doch alles Daumendrücken half nichts. Zur Pause lagen die Handballfreunde bereits mit 12:17 zurück. Im zweiten Spielabschnitt konnten sie den Favoriten zwar phasenweise ärgern, näher als bis auf vier Tore (19:23, 45. Minute) kamen sie aber nicht mehr heran. In den entscheidenden Situationen waren die körperlich überlegenen Hessen cleverer, im Angriff und in der Abwehr aggressiver und im Abschluss treffsicherer. So sah es auch Christoph Rehlinger. "Man muss die Stärke Groß-Umstadts einfach anerkennen, auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist", lautete das Fazit des Vorsitzenden der HF. Merzig ist nun Tabellen-14.HF Untere Saar: Matthias Hoffeld, Sven Klein (ab 10. Minute); Thomas Kochann 7/5, Peter Laux 6, Alexander Bochem 5, Torben Rixecker 3, Maurice Duchene 3, Ralf Kreibig 2, Jens Ehrich, Mathias Bochem, Simon Pytlik, Sebastian Klein, Michael Oehm.

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