Die Wetterkarten- Prominenz
Es ist wohl eine der meistgehörten Floskeln der Landespolitiker, wenn die Sprache auf die Außenwirkung des Saarlandes kommt: Man wolle weg vom Image des Kohle- und Stahlreviers. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Saarländer in eine andere Richtung denken müssen. Als ich Freunden erzählte, dass ich bald ins Saarland ziehen werde, schaute ich in fragende Gesichter
Es ist wohl eine der meistgehörten Floskeln der Landespolitiker, wenn die Sprache auf die Außenwirkung des Saarlandes kommt: Man wolle weg vom Image des Kohle- und Stahlreviers. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Saarländer in eine andere Richtung denken müssen. Als ich Freunden erzählte, dass ich bald ins Saarland ziehen werde, schaute ich in fragende Gesichter. Ist es daher nicht wichtiger, zunächst die Existenz des Bundeslandes bekannter zu machen? Es mag auf die mangelnde Allgemeinbildung meiner Freunde zurückzuführen sein, doch die einzige Assoziation, die ich seinerzeit zu hören bekam, bezog sich auf die Hörfunknachrichten des damaligen Südwestfunks. Jede Stunde hieß es dort: "Und nun die Wettervorhersage für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und die Kölner Bucht". Immerhin, das Saarland stand vor der "Kölner Bucht" - wo auch immer die liegt. Vor ein paar Jahren wurde der nächste Schritt auf der Prominenz-Skala erreicht: Saarbrücken ist nun auf der ZDF-Wetterkarte verzeichnet. Köln übrigens nicht. Revolutionär wäre es nun, Merzig auf die Wetterkarte der ARD zu bekommen. Bislang hat der Sender gänzlich auf Stadtmarken verzichtet. Zehn Millionen Zuschauer würden somit jeden Abend auf Merzig blicken. Das wär's doch.Johannes Kloth stammt aus Freiburg im Breisgau. Sein Volontariat hat ihn für zwei Monate nach Merzig verschlagen. Als Zugereister schildert er Eindrücke aus seiner Wahlheimat.